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Prof. Dr. Jessel: Grünland verliert an biologischer Vielfalt

Prof. Dr. Beate Jessel vom Bundesamt für Naturschutz sprach beim Symposium des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter unter anderem über die Bedeutung des Grünlandes.

Lesezeit: 3 Minuten

Viel Zuspruch für ihr Grußwort bekam Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin vom Bundesamt für Naturschutz (BfN), auf dem Symposium des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) am Samstag am Rande der Grünen Woche in Berlin.

Zunächst verdeutlichte Prof. Dr. Jessel das gute Verhältnis zum BDM. Dieser sei immer ein sehr aufgeschlossener Partner für notwendige Veränderungen, mit dem sie auf sachlicher Ebene sehr konstruktiv diskutieren könne.

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Um Umweltziele zu erreichen, habe die Landwirtschaft eine zentrale Bedeutung. Denn über 50 % der Fläche Deutschlands werden landwirtschaftlich genutzt, verdeutlichte die BfN-Präsidentin. Allerdings sei die Situation der biologischen Vielfalt gerade in der Agrarlandschaft alarmierend: Artenschwund, Insektenrückgang, Grünlandverlust, uniforme Landschaften und die Belastung von Gewässern und Grundwasser. „Und es ist leider nicht von der Hand zu weisen, dass die aktuell vielfach und in großem Umfang betriebene Form der Landbewirtschaftung eine ganz maßgebliche Rolle bei der Ursache dieser Probleme spielt“, sagte Prof. Dr. Jessel.

In ihrer jetzigen Form sei die Landwirtschaft aber auch sozial und ökonomisch nicht nachhaltig. Die Ausrichtung auf niedrige Preise und Preisführerschaft, auch um auf dem Weltmarkt bestehen zu können, erzeuge großen wirtschaftlichen Druck auf die Betriebe. Daher würden viele Landwirte keine fairen Preise für ihre harte Arbeit erhalten.

Der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt zeige sich gerade in dem für die Milchviehhaltung so wichtigen Grünland. Zum einen gingen Grünlandflächen verloren, wenn sie für eine ackerbauliche Nutzung umgebrochen werden. Zum anderen würden viele Grünlandstandorte immer intensiver bewirtschaftet, sodass sich nur noch dominante Gräser und einige angepasste Pflanzen etablieren, die wenig Platz und Nahrung für Insekten und Kleinlebewesen bieten. „Aus Sicht des Naturschutzes sind es deshalb vor allem extensiv bewirtschaftete Grünlandflächen, die wir schützen und erhalten möchten“, sagte Prof. Dr. Jessel.

Am Ende ihres Grußwortes ging sie noch auf die Verhandlungen um die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) nach 2020 ein. Der Natur- und Umweltschutz werde sich beteiligen, Bundeslandwirtschaftsministerium und Deutscher Bauernverband allein würden nicht genügen. Es gehe aber nicht darum, der Landwirtschaft Gelder wegzunehmen, sondern die Gelder stärker für von der Landwirtschaft erbrachte Dienstleistungen im Natur- und Umweltschutz einzusetzen - gemäß dem Motto „Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen“. Sie plädierte für eine wirkliche Neuausrichtung der Agrarpolitik und keine weiteren Schönheitskorrekturen. Fünf Kernforderungen nannte Prof. Dr. Jessel:

• Gekoppelte Einkommensunterstützung für natur- und umweltfördernde Maßnahmen (wie z.B. eine Weideprämie)

• Verbesserungen bei den Mechanismen zum Grünlandschutz

• Umschichtung der freiwerdenden Finanzmittel für eine ausreichend ausgestattete zweite Säule

• Festlegung eines Mindestbudgets für Eco-schemes in der ersten Säule

• Anreizkomponente für dunkelgrüne Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen

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