Die EU hat den Niederlanden grünes Licht gegeben: Wenn es gelingt, die Phosphat-Produktion zu reduzieren, bleibt ihnen die Derogation für 2017 erhalten. Dafür müssen die Niederländer ihre Herden abstocken – allerdings weniger stark als zuvor angekündigt. Der niederländische Minister Martijn van Dam hat die Pläne der Regierung konkretisiert.
Im Dezember hatte die Branchenorganisation ZuivelNL einen Reduktionsplan beschlossen (top agrar berichtete). Diesen Plan hat Minister van Dam jetzt durch einen verpflichtenden Regierungsplan ersetzt und teilweise abgeändert. Demnach sollen nicht nur die Milcherzeuger, sondern alle Rinderhalter abstocken. Für Milcherzeuger gilt eine Reduktion der Tierzahl von 4% , im Vergleich zu Juli 2015. Im Gespräch war eine Reduktion um bis zu 10%. Auch eine geplante A/B-Quote ist wohl vom Tisch.
Diese Maßnahmen sind geplant:
- Tierzahlen abstocken: Die Betriebe müssen ihre Herden soweit abstocken, dass sie mindestens 4% weniger Tiere halten als zum Referenzdatum 2. Juli 2015. Betriebe, die das nicht schaffen, sollen eine Strafe zahlen. Betriebe, die stärker abstocken, bekommen eine Prämie. Betriebe mit ausreichend Fläche sind davon ausgenommen. Neben Milcherzeugern sollen auch alle anderen Halter von weiblichen Rindern abstocken. In welchem Umfang, ist noch nicht bekannt.
- Tierprämien: Auslaufende Betriebe sollen mit einer Prämie pro abgeschaffter Kuh belohnt werden. In der ersten Förderperiode bekommen die Milchviehhalter 1200€ pro Kuh.
- Fütterung: Futtermittel für Milchvieh darf nur noch maximal 4,3 g Phosphor pro kg enthalten.
Die Niederlande müssen die Europäischen Kommission jetzt monatlich informieren, wie viel Phosphat bereits eingespart wurde und wie die Reduktionspläne laufen. Werden die Grenzwerte eingehalten, dürfen sie die Ausnahmegenehmigung 2017 behalten.