Bei einem Besuch von Bundesministerin Ilse Aigner in der Molkerei Berchtesgadener Land forderte Geschäftsführer Helmut Pointner von der Politik eine geschützte Definition für den Begriff "Alpenmilch" auf Lebensmitteln.
Der Begriff Alpenmilch werde inzwischen inflationär verwendet. Es müsse ein Schutz her, der auch vom Verbraucher akzeptiert werde. In Brüssel werde derzeit die künftige Vermarktung von Bergbauernmilch sehr kleinkariert diskutiert. Nach den Vorgaben der EU müssten neben den Höfen auch die Molkerei über 800 m liegen. In Deutschland dagegen gehe man sehr großzügig mit dem Begriff um: Dort würden verschiedene Lebensmittelhersteller von Alpenmilch sprechen und damit lediglich Milch meinen, die südlich der Donau produziert werde. Diese Auffassung sei nicht haltbar. Dort wo Gras die Basis der Fütterung sei und aufgrund der geographischen Gegebenheiten täglich Kraftakte zur Milcherzeugung und Erfassung getätigt würden, werde besondere Milchqualität erzielt und mit besonders hohem Aufwand erfasst.
Ministerin Aigner zeigte beim Molkereibesuch Verständnis für diese Forderung. AMan prüfe derzeit die über 1000 verwendeten Qualitätslabels. Ziel sei es, dafür eine Art "Sterne-Kategorie" einzuführen, wie sie aus der Hotellerie bekannt sei. Ein Stern bedeute dann für z.B. ein Regionallabel, dass nur der Hauptrohstoff aus der Region käme, 5 Sterne bedeuten, dass Rohstoffe und Verarbeitung aus der gekennzeichneten Region stammen. Die Produkte der Molkerei Berchtesgadener Land würden nach diesem Sterneschlüssel mit mehr Sternen bewertet, da der Hauptrohstoff aus der Region stamme und auch die Produktion in der Region liege.