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Milchdialog

Preisforderung: Molkereien zeigen Verständnis

Unter dem Motto „Schluss mit lustig – uns geht die Luft aus“ hatten Landwirte vergangene Woche Preiserhöhungen von ihren Verarbeitern gefordert. Molkereien lehnen 15 Cent mehr Milchgeld ab.

Lesezeit: 3 Minuten

Mehrere Organisationen haben sich zum sogenannten „Milchdialog“ zusammengefunden und im Rahmen der Aktion „Schluss mit lustig – uns geht die Luft aus“ Verarbeiter in einem gemeinsamen Papier aufgefordert, höhere Preise zu zahlen. Am Donnerstag machten sich viele Landwirte auf den Weg, um Stellungnahmen von ihren Molkereien abzuholen und vor Ort mit den Verantwortlichen zu diskutieren.

Verbände machen keine Hoffnung

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Bereits zu Anfang dieser Woche hatte der Milchindustrieverband Stellung bezogen und gesagt, dass beim Milchpreis keine Wunder zu erwarten seien (top agrar berichtete). Vielmehr ginge es jetzt um den Zusammenhalt zwischen Molkereien und Bauern. Auch der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) mahnt zur Suche nach gemeinsamen Lösungen an: „Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie der Afrikanischen Schweinepest treffen die Landwirtschaft ebenso wie den vor- und nachgelagerten Bereich. Hinzu kommt der bevorstehende Brexit. Wir stecken gemeinsam da drin, deshalb müssen wir auch gemeinsam Lösungen finden. Sich gegenseitig den Schwarzen Peter zuzuschieben, ist kontraproduktiv“, sagte DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp. Demonstrationen und kurzfristig unrealisierbare Preisforderungen tragen laut Holzenkamp nicht dazu bei, die Herausforderungen der Agrar- und Ernährungswirtschaft zu bewältigen.

Den Milchpreis bestimmt der Markt

Das Deutsche Milchkontor (DMK) schreibt in seiner Stellungnahme beispielsweise: „Wir sind im klaren Wissen um diese Situation der Milcherzeuger. Dabei reden wir nicht nur. Wir handeln auch: Im Unternehmen straffen wir unseren Kostenapparat mit erhöhtem Tempo, prüfen jede Investition nochmals auf Notwendigkeit und stellen unser Sortiment so auf, dass wir damit die bestmögliche Wertschöpfung am Markt erzielen können.“ Das DMK erklärt weiter, dass die geforderten 15 Cent Mehrerlös einem Preisanstieg von 40 % entsprächen. Am Beispiel DMK würde das heißen, dass die Molkerei pro Jahr rund 700 Mio. € mehr Wertschöpfung bei gleichem Umsatz am Markt erzielen müsste. Der Marktpreis richte sich allerdings nach Angebot und Nachfrage. Wichtig bleibe der Dialog über die gesamte Wertschöpfungskette und die Solidarität miteinander.

Die Molkerei Rücker weist in ihrer Stellungnahme zusätzlich darauf hin, dass ein Milchpreis oberhalb von 40 ct/kg „ungeahnte Produktionsanreize“ auslösen würde, sodass innerhalb kürzester Zeit ein Überangebot entstünde. Der in Aurich ansässigen Molkerei sei allerdings klar, dass sich dringend etwas tun müsse und spricht sich deshalb klar für die Einführung einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung für Milchprodukte aus.

Vertreter der Uelzena Gruppe zeigen ebenfalls Verständnis für die prekäre Situation der Milcherzeuger und weisen auf die auch für die Molkerei herausfordernde Zeit hin. Eine geforderte Abstimmung der milchverarbeitenden Unternehmen für eine flächendeckende Erhöhung des Preisniveaus sei aus kartellrechtlichen Gründen nicht zulässig. Als Handelsoptionen schlägt Uelzena eine Stärkung der Kommunikation und Vermarktung vor. Die Branchenkommunikation sei dabei der richtige Schritt. Außerdem seien Exporte zu fördern.

Arla zeigt sich ebenfalls verständnisvoll und weist auf ihr 2018 gestartetes Kosteneinsparungsprogramm sowie den Ausbau ihrer Marken hin. Es gebe keinen Königsweg jedoch müsse die deutsche Milchindustrie umweltfreundlicher, aber auch wirtschaftlich und sozial nachhaltiger werden. Arla habe sich gemeinsam mit den Mitgliedern verpflichtet, aktiv daran zu arbeiten und fordert die anderen Marktakteure dazu auf, den Weg mitzugehen. Darüber hinaus erklärt sich die Molkereigenossenschaft bereit, im Rahmen der rechtlichen Vorgaben, Möglichkeiten für eine engere Zusammenarbeit mit anderen Molkereien auf dem deutschen Markt auszuloten. Ziel sei, die Wettbewerbsfähigkeit der Molkereien und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit der Milcherzeuger zu verbessern.

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