Nach dem Kalben sind besonders Färsen großem Stress ausgesetzt und benötigen deshalb viel Aufmerksamkeit. Das berichtete Dr. Peter Sanftleben von der LFA Mecklenbug-Vorpommern anlässlich des Tags des Milchviehhalters in Sachsen-Anhalt im Landwirtschaftszentrum Iden.
Jungkühe würden pro Mahlzeit deutlich weniger fressen und saufen als Altkühe. Dafür gingen sie häufiger zum Futtertisch und wären ständig in Bewegung. Deshalb sei es nach Dr. Sanftleben nötig, allen Kühen 24 Stunden frisches Futter ad libitum anzubieten. So hätten auch die rangniederen Tiere die Möglichkeit, genug frisches Futter aufzunehmen.
Zusätzlich empfahl der Referent für jedes Tier im Stall eine Liegebox zur Verfügung zu stellen, um die insgesamt hohen Abgangsraten bei Färsen von über 30 % zu reduzieren. Bereits eine Überbelegung vor dem Kalben würde sich negativ auf die Milchleistung der ersten Laktation auswirken.
Als wichtige Stressfaktoren für Färsen nannte Dr. Sanftleben den Kalbeverlauf, das neue Umfeld, die Rangordnung, neue Geräusche und das Melken. „Die besondere Stellung der Jungkühe innnerhalb der Herde muss der Landwirt stärker berücksichtigen, um eine hohe Nutzungsdauer zu erreichen“, sagte Dr. Sanftleben.
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