In Lettland ist der Unmut unter den Milchproduzenten zuletzt deutlich gewachsen. Grund ist die rückläufige Entwicklung ihrer Erlöse. Sollte sich die kritische Situation bei den Milchpreisen noch verschlechtern, seien Protestaktionen der Landwirte unvermeidlich, zitierte die Moskauer Zeitung Landleben den Vorsitzenden der Fachgruppe Milch im Rat für die Zusammenarbeit landwirtschaftlicher Organisationen in Lettland, L. Silaraup. Er drohte einen möglichen Milchstreik an, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und Regierung zu erhalten.
Die Milcherzeuger in Lettland wüssten, dass die Aufkaufpreise für Rohmilch in ganz Europa rückläufig seien. In anderen Mitgliedstaaten erhielten die Landwirte aber eine deutlich höhere Unterstützung durch den Staat, stellte der Vorsitzende der Fachgruppe fest. Um überleben zu können, müssten die Milcherzeuger in Lettland für einen Liter Rohmilch umgerechnet wenigstens 0,29 Euro erlösen. Sie erhielten zurzeit von den meisten Molkereien aber nur 0,27 Euro/l. Lettische Marktfachleute schlössen nicht aus, dass der Milchpreis sogar noch auf 0,24 Euro/l zurückgehe. (AgE)