Im Europäischen Vergleich dürfen sich nur die Franzosen über höhere Milchpreise zu Jahresbeginn freuen: Der vom niederländischen Bauernverband (LTO) auf der Basis der Auszahlungspreise von 17 Molkereien ermittelte Durchschnittspreis nord- und mitteleuropäischer Milchverarbeiter lag im Januar 2012 bei 34,71 Cent/kg (4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß). Das Vorjahresniveau wurde damit um 1,46 Cent oder 4,4 % übertroffen.
Ausschlaggebend für den leichten Anstieg von 0,4 % gegenüber dem Vormonat war aber fast ausschließlich die Entwicklung in Frankreich. Hier haben sich die Milchpreise im Gegensatz zu anderen EU-Staaten nach oben entwickelt. Erzeuger von Sodiaal erhielten 1,44 Cent/kg mehr, Lieferanten von Lactalis und Bongrain freuten sich über Zuschläge von 2,38 Cent/kg beziehungsweise 2,58 Cent/kg. Danone erhöhte den Milchpreis sogar um 3,29 Cent/kg. Laut LTO war dieser Zuwachs Folge einer Vereinbarung mit den Erzeugern, die eine Anhebung der französischen Milchpreise im ersten Quartal 2012 vorsah. Ansonsten stieg im Januar nur noch bei der italienischen Granarolo der Milchpreis, und zwar um 1,22 Cent/kg.
In Deutschland schwächte sich dagegen die Auszahlungsleistung ab. Die Milchpreise der Fusionspartner Humana und Nordmilch lagen im Januar mit 32,04 Cent/kg beziehungsweise 32,19 Cent/kg fast gleichauf, doch mussten die Lieferanten damit im Vergleich zu Dezember Erlöseinbußen von 4,7 % beziehungsweise 3,0 % hinnehmen. Müller zahlte im Berichtsmonat der LTO zufolge 33,45 Cent/kg; das waren 0,92 Cent oder 2,7 % weniger als im Dezember 2011.
Das höchste Milchgeld erzielten zu Beginn des Jahres 2012 Erzeuger der Granarolo Molkerei mit 41,64 Cent/kg, gefolgt vom finnischen Unternehmen Hämeenlinman mit 41,29 Cent/kg. (AgE)