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Rinder richtig spritzen: sechs Tipps

Ein wesentlicher Beitrag zu einer guten Tiergesundheit ist das richtige Vorgehen beim Behandeln und Impfen. Wie Sie Fehler vermeiden können, erklärt Dr. Marion Weerda von der Tierarztpraxis Lammers.

Lesezeit: 3 Minuten

Wenn Sie verordnete Arzneimittel bei Ihren Rindern selbst anwenden, sollten Sie die Anwendungshinweise beachten. Im Zweifel fragen Sie nochmal bei Ihrer Tierarztpraxis nach.

1. Nur nach Beipackzettel: Solange Ihr Tierarzt es nicht anders empfiehlt, gilt es, genau die Anwendungsempfehlung auf dem Beipackzettel zu befolgen. Dieser enthält Hinweise zu Dosierung, Dosis pro Einstichstelle, Häufigkeit der Anwendung, Alter und Laktationsstand des Tieres, Art der Applikation und Wartezeiten.

2. Welche Nadel, welche Spritze? Durchmesser und Länge der Nadel sollten sich nach der Art der Injektion und der Viskosität der Lösung richten. Aus hygienischen Gründen ist der Gebrauch von Einmalspritzen und -kanülen sinnvoll. Bei Gruppenbehandlungen können Sie auch bestandseigene Pistolenspritzen nutzen.

3. Vorbereitung: Tragen Sie einen Eimer oder einen Behandlungsgürtel mit sich, damit Sie alle Materialien für die ­Behandlung griffbereit haben und sauber transportieren.

Wenn der Vorgang länger dauert, ­sollten Sie die Injektionslösung je nach Außentemperatur warm halten oder ­kühlen. Um sicherzustellen, dass Sie die Injektion an der richtigen Stelle setzen, ­fixieren Sie das Tier im Fressgitter und ­arbeiten Sie ruhig.

4. Wo und wie spritze ich am besten? Subcutane Injektionen (s. c.), also solche, die unter die Haut gehen, sollten Sie seitlich an Hals oder Schulter durchführen. Ziehen Sie eine Hautfalte hoch und ­stechen dann parallel zur Unterhaut ein. Achten Sie darauf, sich nicht selbst zu stechen.

Intramuskuläre Injektionen (i. m.) ­verabreichen Sie in die Muskulatur. Dabei sollten Sie den Einstich z. B. in das Injektionsdreieck am Hals setzen (siehe Abbildung), eine Hand breit vor der Schulter und unter dem Nackenkamm. Indem Sie vor dem Einstich auf diese Stelle klopfen, desensibilisieren Sie die Nerven, der Einstich ist nicht so schmerzhaft und die Kuh macht weniger Abwehrbewegungen.

5. Risiken beim Spritzen: Durch falsches Spritzen können Sie dem Rind Schaden zufügen. Das Risiko der Übertragung von Keimen steigt deutlich durch mangelnde Hygiene. Tragen Sie deshalb Einmalhandschuhe. Außerdem sollten Sie nie mehr als fünf Injektionen mit der gleichen Nadel durchführen und die Einstichstelle sollte trocken und sauber sein. Nach der Injektion gilt es, nicht über die Stelle zu reiben, das massiert Keime ein.

6. Reinigen und entsorgen: Mehrwegspritzen sollten Sie auseinanderbauen, nach der Anwendung sofort reinigen, ­sowie trocken und sauber lagern. Gebrauchte Nadeln und Einwegspritzen sollten Sie über den ­Restmüll entsorgen.

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