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Aus der Forschung

Rostocker Forscher entwickeln klima- und klauenfreundlichen Stallboden für Kühe

Die Uni Rostock entwickelt auf Gut Dummerstorf einen Stallboden, der die Ammoniak-Emissionen um 45 % reduzieren soll, indem Quer- und Längsrillen plus weitere patentierte Elemente den Harn zügig ableiten.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Gut Dummerstorf im Landkreis Rostock gehört zu den wenigen Milchviehbetrieben bundesweit, in denen emissionsmindernde Bodenbeläge und der Einsatz eines neuartigen Entmistungssystems getestet werden.

Regie führt Dr. Jörg Burgstaler, der die Professur Agrartechnologie und Verfahrenstechnik an der Universität Rostock kommissarisch leitet. Ein in seinem Verfahrenslabor weiterentwickelter neuer Stallboden könnte schon bald klimaschädliche Ammoniak-Emissionen in den Kuhställen um mehr als 45 % minimieren. Denn: Bis 2030 müssen die Emissionen in der Landwirtschaft um 30 % gesenkt werden, erklärte der Fachmann gegenüber der Presse.

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Wir wollen dem Zielkonflikt zwischen Umwelt- und Tierschutz gerecht werden - Prof. Burgstaler

Lucas Pieper, Betriebsleiter des Gutes Dummerstorf, der an der Universität Rostock Agrarwissenschaften studierte und seinen Masterabschluss im Studiengang Pflanzenproduktion und Umwelt hat, verspricht sich viel von dem Forschungsprojekt der Universität Rostock. „Es soll nicht nur dem Umweltschutz, sondern auch dem Tierwohl dienen“, sagt der 31-Jährige. „Die Kühe haben es durch den neuen Boden trockener und viel mehr Trittsicherheit. Das verbessert auch die Klauengesundheit“.

Durch den weiterentwickelten Fußboden sorgen neben den Quer- und Längsrillen weitere patentrechtlich geschützte Elemente dafür, dass der Harn der Kühe schnell abtransportiert und weniger Ammoniak in die Umgebungsluft abgegeben wird. Das Geruchsempfinden signalisiere bereits, dass im Stall weniger Ammoniak in der Luft sei, erklären die Forscher. Wieviel, das untersuchen Studierende im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Arbeit zunächst an dem noch nicht modifizierten Stallboden.

Franziska Maria Wieneke schreibt ihre Masterarbeit zu diesem Thema. Gegenwärtig ist sie eine von mehreren jungen Forschern der Professur, die die Umgebungsluft im Stall akribisch messen. In der zukünftigen Ausgestaltung soll die Messtechnik aktiv über ein Regelungsschema eingreifen.

„Das ist wie ein Ampelsystem“, erklärt Jörg Burgstaler. Bei Grün seien die Emissionen niedrig, ansteigend signalisiert Gelb und bei zu hohen Emissionen zeigt die Ampel Rot an. Daraufhin wird aktiv in das Emissionsgeschehen eingegriffen. Durch den Einsatz von Gasmesssensoren kann die aktive Ammoniakemissionsbelastung im Stall sowie in Bodennähe erfasst werden. Auf Basis definierter Grenzwerte in Kombination mit emissionsbestimmenden Faktoren werden durch Messung der Temperatur und Verdunstungsrate die flüssigen Ammoniak-Hemmstoffe über den Stallfußboden in die Urinablaufrinnen appliziert. Die Steuerung und Kontrolle soll zukünftig über eine App-Anwendung erfolgen.

Forschungspartner der Universität Rostock ist das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) in Potsdam-Bornim. Das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt die Forschungen des Energie Campus der Universität Rostock mit 180.000 €.

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