Die Molkerei Schwälbchen steuert auf eines der besten Geschäftsjahre zu. Die Aktie verzeichnet ein Plus von 45 % und der Preisdruck seitens des Lebensmittelhandels hat nachgelassen, erklärte Molkerei-Chef Günter Berz-List gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Obwohl der Molkereiumsatz nach den gerade ermittelten vorläufigen Zahlen im ersten Halbjahr mit 56,6 Mio. Euro kaum höher lag als vor Jahresfrist, steht unter dem Strich nach einem Verlust vor einem Jahr nun ein Gewinn von 1,3 Mio. Euro, so Berz-List weiter. Nach drei verlustreichen Jahren und der schmerzhaften Schließung der Standorte Marburg und Wernigerode könnte es erstmals seit 2010 wieder eine Dividende geben.
Das Unternehmen verdient derzeit gut an den hochpreisigen Milchprodukten. Vor allem aus dem Ausland steige die Nachfrage deutlich. Maßgeblich zum Erfolg beigetragen habe die „Grüne Linie“, die in grüne Becher und Tetra-Paks verpackten Produkte. Sie ist längst zum Markenzeichen geworden und deckt die komplette Produktpalette ab. Zuletzt kamen Fruchtquark-Sorten dazu.
Mittlerweile steht die grüne Linie, bei der Berz-List deutlich auf die regionale Herkunft verweist, für die Hälfte des Umsatzes der Molkerei. Das ist schon deshalb wirtschaftlich gut, weil Schwälbchen mit der grünen Linie mehr Geld verdient als mit anderem Joghurt und anderer Milch, die die Molkerei unter Eigenmarken von Lebensmittelhändlern wie Edeka und Rewe vertreibt.
Auch nimmt der Chef von 400 Mitarbeitern für die Molkerei in Anspruch, durch die Einführung von Spundekäs’ in Form von Streichrahm diese traditionelle Frischkäsespezialität vor zehn Jahren zumindest im Rheingau wiederbelebt zu haben. Zuvor sei sie in vielen Gaststätten nicht mehr angeboten worden.