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Geschäftsjahr 2020

Schwarzwaldmilch: Erfolgreichstes Geschäftsjahr der Firmengeschichte

Ein Rekordumsatz, ein überdurchschnittlicher Milchpreis, aber auch ein fortschreitender Strukturwandel und die Herausforderungen der Coronapandemie prägten das Geschäftsjahr 2020 der Schwarzwaldmilch,

Lesezeit: 4 Minuten

Eigentlich wollte die Schwarzwaldmilch-Molkerei im vergangenen Jahr ihren 90. Geburtstag feiern. Corona machte allerdings einen Strich durch die Rechnung. Was das Geschäftsjahr betrifft, konnten Geschäftsführer Andreas Schneider und Aufsichtsratsvorsitzender Markus Kaiser allerdings ein positives Resümee ziehen.

Markengeschäft gewachsen

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Die Schwarzwaldmilch-Gruppe erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von mehr als 220 Mio. €. „In der Unternehmensgeschichte ist das das bisher beste Umsatzergebnis“, erklärte Molkerei-Geschäftsführer Andreas Schneider bei der digitalen Pressekonferenz. Die Molkerei mit Standorten in Freiburg und Offenburg (Baden-Württemberg) verzeichnete allein im Markengeschäft ein Plus von 17,3 %. „Die coronabedingt rückläufige Umsatzentwicklung im Export- und Großverbrauchergeschäft konnten wir durch das dynamische Markenwachstum überkompensieren“, so Schneider. Das Wachstumsniveau dauerhaft auf der Höhe zu halten, hielt er für unwahrscheinlich: „Wenn wir es schaffen, kontinuierlich bei mehr als 5% zu liegen, sind wir sehr zufrieden“, erklärte er ein Ziel.

Überdurchschnittlicher Auszahlungspreis

Deutlich über dem deutschen durchschnittlichen Auszahlungspreis habe das Milchgeld sowohl für konventionelle als auch für Bio-Lieferanten gelegen. Der Auszahlungspreis für genossenschaftliche, konventionelle Milcherzeuger lag bei 40,32 ct/kg (Brutto-Durchschnittspreis inkl. 10,7 % MwSt., inkl. aller Zuschläge bei 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß). Für Biomilcherzeuger bei 56,03 ct/kg (Brutto-Durchschnittspreis inkl. 10,7 % MwSt., inkl. aller Zuschläge bei 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß). „Einen für alle Milcherzeuger zufriedenstellenden Auszahlungspreis zu generieren ist kaum möglich“, räumte Schneider ein. Die Produktionsbedingungen im Schwarzwald seien auf ertragsschwachen und teilweise steilen Hängen schwierig. „Jeder Landwirt muss auf seine eigene Kostenstruktur schauen“, ergänzte Aufsichtsratsvorsitzender Markus Kaiser.

„Die Bioproduktlinie hat sich mit einem Umsatzwachstum von 31,7 % ebenfalls stark entwickelt“, erklärt Schneider. Er sieht auch zukünftig viel Potenzial in dem Markt und betont, dass sich die Molkerei vor neuen Biomilchlieferanten nicht verschließt. Bio-Heumilch verzeichnete ein Umsatzplus von über 70 %. Auch die Produktlinie LAC lactosefrei habe sich mit einem Plus von 14 % sehr stark entwickelt. Darüber hinaus trägt die Produktlinie Schwarzwaldmilch mit einem Wachstum von 8,2 % wesentlich zum guten Ergebnis bei, so Schneider.

Investitionen in die Zukunft

Die Investitionssumme lag im vergangenen Geschäftsjahr bei rund 8,7 Mio. €. „Rund 30 % der Investitionen gingen nach Offenburg“, erklärte der Geschäftsführer. Dort habe die Molkerei unter anderem in Werklohntanks, verschiedenen Apparaturen, Kälteanlagen und ein Eiswassersilo investiert.

Positiv blickte Schneider auch auf das laufende Geschäftsjahr: „Wir erwarten eine stabile Entwicklung bei Absatz, Umsatz und Jahresergebnis. Das erste Halbjahr deutet insbesondere im Markengeschäft wieder auf ein gutes Wachstum hin.“ Dabei vertraut Schwarzwaldmilch weiterhin auf die Vertriebsausrichtung mit Listungserweiterungen der Markenlinien im regionalen und bundesweiten Kundenspektrum.

Schneider blickt optimistisch auf das Ziel, bis Ende 2023 in der geplanten Käsemanufaktur in Titisee-Neustadt mit der Käseproduktion beginnen zu können. Das vegane Segment „Velike!“ von Schwarzwaldmilch wächst weiterhin sehr dynamisch. „Wir bewegen uns in deutlich siebenstelligen Umsatzgrößen“, erklärte Schneider. Ein Alleinstellungsmerkmal sei der für die Produktion verwendete Bio-Hafer aus der Region. „Molkereien eignen sich von ihren Produktionsanlage für die Herstellung von pflanzlichen Milchalternativen“, begründete der Geschäftsführer den Einstieg in das Segment. „Am Ende profitieren auch die Milcherzeuger indirekt durch höhere Milchauszahlungspreise davon“, ist er überzeugt. Der Umsatz von Velike sei nämlich im Gruppenumsatz enthalten.

Strukturwandel setzt sich fort

Im Geschäftsjahr 2020 sank die Zahl der Milchlieferanten unter 1.000. „Im vergangenen Jahr waren es 966 Milch liefernde Betriebe“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Markus Kaiser. Schwarzwaldmilch verliert jedes Jahr etwa 5 % der Betriebe. Auf die Milchmenge habe das kaum Auswirkungen. Die angelieferte Menge belief sich im vergangenen Jahr auf 276 Mio. kg Milch (2019: 274,8 Mio. kg).

Bis heute liefern etwas mehr als 100 Landwirte Milch aus Anbindehaltung, das entspricht 5 bis 6 % der verarbeiteten Milchmenge. „Wir haben im vergangenen Jahr angekündigt Milch aus Anbindehaltung bis 2029 abzuholen und zu verarbeiten“, erklärte Schneider und räumte ein, dass das hart klingen mag. Der Geschäftsführer betonte aber, dass es ihm wichtig sei, den Landwirten genügend Zeit für eine möglicherweise erforderliche Umstrukturierung des Betriebs zu geben. „Ich bin sicher, dass sich Landwirte mit Anbindehaltung nichts vorzuwerfen haben“, stellte er klar. „Dennoch können wir uns vor den Anforderungen von Handel, Politik und Gesellschaft nicht verschließen.“ Restriktionen beim Milchgeld sind nicht geplant.

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