Die Milcherzeuger in der Schweiz sind durch die Aufwertung des Frankens, die neue Ausrichtung der Direktzahlungen und den gegenwärtigen Preisdruck auf dem Milchmarkt unter starken wirtschaftlichen Druck geraten.
Entsprechend gedrückt war nach Angaben der Dachorganisation der Schweizer Milchproduzenten (SMP) auch die Stimmung auf der diesjährigen Delegiertenversammlung. „Es geht darum, den Schaden für die Milchproduktionsbetriebe und die Milchwirtschaft in der Schweiz zu minimieren“, betonte SMP-Präsident Hanspeter Kern.
Der Verband habe deshalb eine ganze Reihe von Vorschlägen und Forderungen in Richtung Politik auf den Weg gebracht. Dazu zählen laut Kern unter anderem die Aufstockung des Nachtragskredites für das „Schoggigesetz“, gemäß dem Ausgleichsbeiträge für Agrarrohstoffe gezahlt werden, die wie Schokolade oder Biskuits in verarbeiteter Form exportiert werden. Auch müssten Finanzmittel für zusätzliche Absatzförderungsmaßnahmen im Inland und für den Käseexport bereitgestellt werden. Der SMP setze sich außerdem mit Vehemenz beim Lebensmitteleinzelhandel und den Milchverarbeitern gegen unnötige Preissenkungen auf dem Rücken der Milchproduzenten ein.
Als Marktstabilisierungsmaßnahme habe der Dachverband beschlossen, über die Firma LactoFama AG kurzfristig frei verfügbare Milch von den Käsereien aus dem Markt zu nehmen. Ferner sei über die Marketingagentur Swissmilk kurzfristig das Projekt „Swissmilk inside“ lanciert worden, mit dem die Konsumenten für den Kauf von Milchprodukten aus Schweizer Milch sensibilisiert und animiert werden sollten, berichtete Kern.
Die generelle Situation verdeutliche aber eindrücklich, dass mittelfristig eine Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen für eine standortgerechte und nachhaltige Milchproduktion in der Schweiz notwendig sei.