Britische Forscher haben Biomarker in der Milch entdeckt, die eine Lahmheit schon vor ihrem Auftreten vorhersagen können. So könnte die Behandlung der Tiere zukünftig schneller und wirksamer möglich sein.

Grundlage der Studie: Im Stoffwechsel (Metabolismus) finden enzymatische Umsetzungen statt. Dabei entstehen Stoffwechselprodukte (Metabolite). Wenn sich diese verändern, dient das zur Früherkennung von Krankheiten in der Human- und Tiermedizin. Die britischen Forscher der Uni Nottingham haben daher untersucht, ob sich anhand von Veränderungen der Stoffwechselprodukte in der Milch eine Lahmheit erkennen lässt.

Dazu haben sie in einer Herde mit 300 Kühen von zehn lahmenden und zehn nicht-lahmenden Kühen Milchproben analysiert. Ergebnis: Tatsächlich konnten sie Unterschiede in den Stoffwechselprodukten der beiden Kuhgruppen bestimmen. Ein Unterscheidungsmerkmal war ein unterschiedlicher Gehalt an Fettsäuren. Fettsäuren sind wichtig bei der Zellaktivierung, der Immunantwort und der Entzündung. Bei einigen Kühen waren diese erhöht und bei anderen niedriger. Mit einer Sicherheit von 95 bis 100 % konnten die Forscher lahmende Tiere von gesunden unterscheiden.

Diese Studie belegt, dass sich Milchproben zur Diagnose von Lahmheit bei Milchkühen eignen, bevor Symptome auftreten. Ob und wann dies wirtschaftlich verfügbar ist, steht nicht fest. Die Wissenschaftler wollen jetzt auch die Eignung von Blut und Urin prüfen, um festzustellen, welche Biomarker für die Erkennung von Lahmheiten am wirksamsten sind.