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Spanien startet Label „Beweidung mit Wolf“

Die spanische Wildtierschutzorganisation Grefa will die Koexistenz von Weidetierhaltung und Wolf mit einem Vermarktungsprojekt fördern. Das Label „Beweidung mit Wolf“ soll die Gesellschaft für die höheren Kosten, die den Betrieben durch den Wolf entstehen, sensibilisiert werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Die spanische Wildtierschutzorganisation Grefa will die Koexistenz von Weidetierhaltung und Wolf mit einem Vermarktungsprojekt fördern. Das Label „Beweidung mit Wolf“ soll die Gesellschaft für die höheren Kosten, die den Betrieben durch den Wolf entstehen, sensibilisiert werden.

 

Das Projekt ist jetzt offiziell gestartet, berichtet Grefa und ist sich sicher: Damit werden höhere Preise für Produkte wie Lammfleisch eher akzeptiert, was zum Fortbestand der Höfe beiträgt. Beteiligt an dem Projekt sei bislang nur ein Betrieb mit insgesamt 1.400 Fleischschafen im Norden von Salamanca.

 

Dessen Inhaber Alberto Fernández begründete seine Teilnahme an dem Vorhaben gegenüber spanischen Medien damit, dass er sich mit der Anwesenheit von Wölfen in der Umgebung seines Hofes abgefunden habe. Er gehe nicht davon aus, dass sich der Bestand verringern lasse. Daher setze er auf Herdenschutz, zum Beispiel mit Hunden. Die Kosten dafür könne er aber über den Markt bislang nicht wieder hereinholen. Nun hoffe er auf das Siegel, erklärte Fernández und forderte weitere Betriebe zur Teilnahme an dem Projekt auf.

 

Die Bauernvereinigung UGAMA der Region Madrid kritisiert das Label. Es fehle das Engagement, sich mit dem Problem der „unkontrollierten Bestandsentwicklung“ des Wolfes auseinanderzusetzen. Außerdem vermittle das Projekt den falschen Eindruck, dass bei gutem Herdenschutz Koexistenz möglich sei. Damit werde gleichzeitig der Anschein erweckt, dass die Bauern dafür verantwortlich seien, dass ihre Tiere „jeden Tag teilweise lebendig gefressen werden“.

 

Der Wolfsbestand in Spanien wächst durch Schutzmaßnahmen seit den 1970er Jahren kräftig, insbesondere im teilweise gebirgigen Norden des Landes. Und auch im angrenzenden Nachbarland Frankreich ist der Anstieg der Wolfspopulation ungebrochen.

 

Wölfe breiten sich immer weiter aus

In Spanien leben laut Angaben von Umweltschutzorganisationen inzwischen wieder rund 2.500 Wölfe. Die Zahl der Angriffe von Wölfen auf landwirtschaftliche Nutztiere beziffert der Bauernverband UPA für das Jahr 2016 auf spanienweit 5.328. Dadurch zu Tode gekommen seien insgesamt 10.479 Nutztiere, wobei sich der wirtschaftliche Schaden auf rund 4 Mio. € belaufen habe.

 

Im Nachbarland Frankreich geht das Nationale Büro für Jagd und Wildtiere (ONCFS) nach jüngsten Auswertungen für den vergangenen März von einem Gesamtbestand von 430 Wölfen aus. Damit habe das jährliche Populationswachstum fast 20 % erreicht, teilte das ONCFS vergangene Woche mit. Alle Indikatoren deuteten darauf hin, dass sich der Wolf im gesamten Staatsgebiet in einer Phase der schnellen Ausbreitung befinde, aber noch nicht die im nationalen Managementplan vorgesehene Populationsstärke von 500 Individuen erreicht habe.

 

Währenddessen soll es in Polen einen Wolfsangriff auf zwei Kinder gegeben haben, berichten die heimischen Medien (top agrar berichtete).

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