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Milchprodukte

Studie: Einstufung des Handels als "Preisdrücker" greift zu kurz

Eine Untersuchung der Universität Kiel zeigt die Abhängigkeit bei der Preisbildung von Milchprodukten vom Weltmarktpreis. Handelsmarken seien besonders abhängig.

Lesezeit: 2 Minuten

Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) kann bei Molkereiprodukten nicht einfach die Preise „diktieren“, sondern muss hier wie andere Marktteilnehmer auch den Vorgaben des Weltmarktes folgen. So lautet eine zentrale Aussage von Prof. Jens-Peter Loy und Dr. Thomas Bittmann von der Universität Kiel. Sie untersuchten mit Unterstützung der Edmund-Rehwinkel-Stiftung der Landwirtschaftlichen Rentenbank die Preis- und Kostentransmission bei Butter und Milch entlang der Wertschöpfungskette. Die beiden Autoren stellen fest, dass die Preissetzung des LEH von Teilen der Gesellschaft und der Landwirtschaft durchaus kritisch gesehen wird. Nach ihrer Einschätzung greift die pauschale Einstufung des Handels als „Preisdrücker“ jedoch zu kurz.

Preissetzung weltmarktabhängig

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Die Wissenschaftler machten deutlich, dass die Preissetzung des LEH maßgeblich von der Entwicklung der Weltmärkte für Standardmilcherzeugnisse abhängt. Diese Impulse würden einerseits durch die Molkereien an die Landwirte weitergegeben. Andererseits stellten sie die Grundlage für die Verhandlungen der Molkereien mit dem LEH dar. Das zeige sich insbesondere bei den Preisverläufen der Handelsmarken, erläutern die Autoren. Mit Herstellermarken können nach ihrer Analyse hingegen oft größere preispolitische Spielräume eröffnet werden. Wenn Landwirte davon profitieren wollten, müssten sie im Besitz der Marken sein oder zumindest Einfluss auf diese haben, indem ihre Rohprodukte spezifische, nicht austauschbare Eigenschaften aufwiesen, raten Loy und Bittmann. Eigenschaften wie „Weidemilch“ oder „gentechnikfrei“ sind nach ihrer Einschätzung aber inzwischen weitgehend austauschbar und deshalb für eine solche Strategie ungeeignet.

Eigene Marken für mehr Wertschöpfung

Einen Ausweg aus dem „Preisdiktat“ des Weltmarktes biete lediglich die Entwicklung darüber hinausgehender Produktnischen und neuer Vermarktungsformen, stellen die Kieler Agrarökonomen in ihrer Studie fest. Sie weisen aber gleichzeitig darauf hin, dass die Einführung von Marken mit erheblichen Kosten und „Know-how“ verbunden sei. Auch zeige die bislang in Deutschland geringe Verbreitung der Marke „Die faire Milch“, dass die Etablierung einer erfolgreichen Erzeuger-Marke schwierig sei. Zudem stelle eine solche Strategie keine Alternative für die breite Masse der Milchbauern dar, weil der überwiegende Teil der Milchprodukte über Handelsmarken abgesetzt werde. Unabhängig davon bieten nach Darstellung von Loy und Bittmann die digitalen Plattformen günstige Gelegenheiten für die Umsetzung von neuen Vermarktungsformen, insbesondere für kleine Start-Up-Unternehmen. Damit könnten selbst einzelne Landwirte eigene Produkte und Marken designen und etablieren.

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