Nur aus gesunden Kälbern werden gesunde und leistungsfähige Kühe. Und nur gesunde Kühe bringen gesunde Kälber zur Welt. Wichtig dabei ist unter anderem die Kondition der Kühe.
„Wir müssen Tiere individuell bewerten“, forderte Tierarzt André Hüting bei dem Intensivseminar Kälber und Fresser der Agrar- und Veterinär-Akademie. Das gelte besonders für die Zeit rund ums Trockenstellen. „Die allgemeine Empfehlung lautet, Kühe sechs bis acht Wochen vor der nächsten Kalbung trockenzustellen“, so Hüting. Die Entscheidung, wann eine Kuh in die Trockenstehphase übergeht, sollten Landwirte aber in erster Linie von der Konstitution abhängig machen. „Die Konstitution der Kuh entscheidet sich im letzten Laktationsdrittel“, erklärt der Tierarzt und ergänzt: „Die Trockenstehphase ist nur noch Feintuning. Da kann ein Landwirt nicht mehr viel ändern.“ Hüting empfiehlt eine zweiphasige Fütterung für die trockenen Kühe. Er weiß aber, dass dieser Punkt auf kleinen Betrieben schwer umzusetzen ist. Der Tierarzt rät grundsätzlich davon ab, Melasse in der Trockensteherration einzusetzen: „Das ruft Milchfieber hervor.“ Umso wichtiger sei es, kurzgehäckseltes Stroh mit einer Länge von 2 bis 4 cm in die Ration zu geben. „Wenn Kühe in der Trockenstehphase zu- oder abnehmen, läuft was falsch“, gab Hüting mit auf den Weg.
Trockenstellen und Klauenpflege gehören zusammen
Für den Tierarzt ist klar, dass Kühe, die in den Trockensteherbereich wechseln, eine Klauenbehandlung erhalten. „Und zwar vorne und hinten“, appelliert er. Ziel müsse sein, die Klauen von jeder Kuh zwei Mal pro Jahr zu schneiden – aber nicht vor dem 100. Laktationstag. Hüting empfiehlt Landwirten, zu festen Zeiten trockenzustellen: „Am besten nur alle 14 Tage.“ Denn je weniger Tierbewegungen in der Gruppe sind, desto weniger Stress herrscht im Stall.
Er geht davon aus, dass das Thema „selektives Trockenstellen“ in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird. Der Tierarzt rät dazu, bei jedem Trockenstellen einen Schalmtest zu machen. „Irgendwann werden wir zwangsweise zum viertelindividuellen Trockenstellen kommen“, prognostiziert er. Zitzenversiegler sind für den Tierarzt dabei unverzichtbar.
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„Wir müssen Tiere individuell bewerten“, forderte Tierarzt André Hüting bei dem Intensivseminar Kälber und Fresser der Agrar- und Veterinär-Akademie. Das gelte besonders für die Zeit rund ums Trockenstellen. „Die allgemeine Empfehlung lautet, Kühe sechs bis acht Wochen vor der nächsten Kalbung trockenzustellen“, so Hüting. Die Entscheidung, wann eine Kuh in die Trockenstehphase übergeht, sollten Landwirte aber in erster Linie von der Konstitution abhängig machen. „Die Konstitution der Kuh entscheidet sich im letzten Laktationsdrittel“, erklärt der Tierarzt und ergänzt: „Die Trockenstehphase ist nur noch Feintuning. Da kann ein Landwirt nicht mehr viel ändern.“ Hüting empfiehlt eine zweiphasige Fütterung für die trockenen Kühe. Er weiß aber, dass dieser Punkt auf kleinen Betrieben schwer umzusetzen ist. Der Tierarzt rät grundsätzlich davon ab, Melasse in der Trockensteherration einzusetzen: „Das ruft Milchfieber hervor.“ Umso wichtiger sei es, kurzgehäckseltes Stroh mit einer Länge von 2 bis 4 cm in die Ration zu geben. „Wenn Kühe in der Trockenstehphase zu- oder abnehmen, läuft was falsch“, gab Hüting mit auf den Weg.
Trockenstellen und Klauenpflege gehören zusammen
Für den Tierarzt ist klar, dass Kühe, die in den Trockensteherbereich wechseln, eine Klauenbehandlung erhalten. „Und zwar vorne und hinten“, appelliert er. Ziel müsse sein, die Klauen von jeder Kuh zwei Mal pro Jahr zu schneiden – aber nicht vor dem 100. Laktationstag. Hüting empfiehlt Landwirten, zu festen Zeiten trockenzustellen: „Am besten nur alle 14 Tage.“ Denn je weniger Tierbewegungen in der Gruppe sind, desto weniger Stress herrscht im Stall.
Er geht davon aus, dass das Thema „selektives Trockenstellen“ in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird. Der Tierarzt rät dazu, bei jedem Trockenstellen einen Schalmtest zu machen. „Irgendwann werden wir zwangsweise zum viertelindividuellen Trockenstellen kommen“, prognostiziert er. Zitzenversiegler sind für den Tierarzt dabei unverzichtbar.