Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

topplus Kommentar

Unsicherheit in der Milchbranche

Die Milchpreise steigen in bislang unbekannte Höhen. Dennoch sind die Herausforderungen der Milchwirtschaft groß: Der Handel hat genaue Vorstellungen von Rinderhaltung und die Kosten steigen massiv.

Lesezeit: 3 Minuten

Nichts ist so beständig wie der ­Wandel. Das trifft momentan gut auf die Milchbranche zu. Denn da ist gerade ordentlich Bewegung drin:

Milchpreise: Während sich die Preise monatelang um die 30 Cent-Marke bewegten, geht es seit Mitte vergangenen Jahres bergauf. Einige Molkereien zahlen inzwischen einen Grundpreis von mehr als 45 ct/kg. Experten rechnen mit weiter steigenden Preisen. Gut so, denn die sind dringend nötig!

Das Wichtigste zu den Themen Rind + Milch mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Kosten: Aber die Einnahmen können die ebenfalls steigenden Kosten kaum ausgleichen. Für Diesel, Mineraldünger und Eiweißfutter müssen Landwirte ­tiefer in die Tasche greifen denn je. Ein Hebel zur Kostensenkung könnte sein, möglichst viel Protein aus dem Grundfutter zu gewinnen. Milcherzeuger sollten außerdem das Leistungsniveau auf den Prüfstand stellen: Muss es unbedingt die Höchstleistung sein oder wird der letzte Liter Milch zu teuer ermolken?

Handel: Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) hat klare Vorstellungen davon, was er künftig verkaufen will. Milch aus ganzjähriger Anbindehaltung gehört nicht dazu. Damit droht vor allem im Süden ein Strukturbruch. Wer weiterhin melken möchte, braucht dringend ein neues Konzept.

Label: Mit den Haltungsformstufen will der Handel Tierwohl auf Milch- und Rindfleischverpackungen sichtbar machen. Dafür sind neue Label an den Start gegangen wie QM+ oder die Initiative Tierwohl Rind. Für die Teilnahme ­müssen Rinder- und Milchviehhalter bestimmte Vorgaben erfüllen und sollen dafür eine Vergütung erhalten. Die ist allerdings abhängig vom Absatz im LEH. Hier ist der Handel gefordert: Denn nur wenn er Tierwohlware verkauft, bekommt der Landwirt Geld.

Ukrainekrise: Der Krieg bringt un­endliches Leid für die ukrainische Bevölkerung. Aber auch die deutschen Landwirte sind betroffen durch massive Preissteigerungen bei Futtermitteln. Das wirkt sich auf die Verbraucherpreise aus. Offen ist, ob Kunden zukünftig mehr auf den Preis als auf Tierwohl achten. Gerade jetzt könnten sie zeigen, ob ihnen Tierwohl und regionale Erzeugung wirklich wichtig sind oder ob es sich nur um ­Lippenbekenntnisse handelt.

GVO-frei: Die knappen Futtermittel könnten die Produktion von GVO-freien Milchprodukten einschränken. Molkereien, Handel und der Verein VLOG müssen die Problematik frühzeitig angehen. Dass Landwirte am Ende auf ihrer Milch sitzen bleiben, weil kein GVO-freies Futter auf dem Markt ist und Molke­reien keine entsprechend gekennzeichneten Verpackungen haben, darf nicht passieren!

Milchalternativen: Die Absatzzahlen für Hafer-, Mandel- oder Erbsendrinks steigen. Dieser Trend kann eine Chance für Milcherzeuger sein, wie die Reportage auf Seite 16 zeigt. Die Preise ziehen an – endlich! ­Gleichzeitig aber auch die Herausforderungen für die Erzeuger. Landwirte, ­Molkereien und Handel müssen jetzt an einem Strang ziehen, um die seit ­Jahren sicher geglaubte Lebensmittel­versorgung weiter aufrechtzuerhalten. In jedem Wandel stecken auch Chancen. Ergreifen Sie sie!

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.