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Verwirrung um den Butterpreis

Aldi und Norma haben ihre Butterpreise bei Eigenmarken letzte Woche für das 250-g-Päckchen in den Geschäften um 14 Cent auf 1,35 € gesenkt, obwohl die amtliche Notierung in Kempten gestiegen war.

Lesezeit: 4 Minuten

Das Ferienende in weiten Teilen Deutschlands hat die Nachfrage nach Butter und Käse zunehmen lassen, was einigen Herstellern höhere Verkaufspreise ermöglicht hat.

Laut dem Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) wird sich bei der Vermarktung von Milchfett nun vermehrt auf das Herbstgeschäft eingestellt. Deshalb sei ein höherer Bedarf für Butter festzustellen, deren Produktion aber wegen des saisonal geringen Rohstoffangebots und niedriger Milchinhaltsstoffe noch eingeschränkt sei.

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Die Süddeutsche Butter- und Käsebörse berichtete, dass bei Blockbutter eine verbesserte Nachfrage auf ein knappes Angebot treffe. Die amtliche Notierung für diese Butter wurde vergangene Woche in Kempten am unteren Spannenende um 5 Cent auf 4,00 €/kg und am oberen um 6 Cent auf 4,10 €/kg angehoben. Die Päckchenbutter legte in Kempten nach dem Abschluss neuer Kontrakte mit dem Handel beim unteren Notierungswert um 10 Cent und beim oberen Wert um 5 Cent zu und wurde in einer Spanne von 4,14 €/kg bis 4,25 €/kg amtlich festgestellt.

Dazu passte allerdings gar nicht, dass am vergangenen Mittwoch die Discounter Aldi und Norma ihre Butterpreise bei Eigenmarken für das 250-g-Päckchen in den Geschäften um 14 Cent auf 1,35 € senkten. Der VMB sprach von einem „neuen Butterkrieg“ und einem „schwarzen Tag für alle, die beim deutschen Lebensmitteleinzelhandel noch an die Kräfte von Angebot und Nachfrage geglaubt haben“. Die Preissenkung stehe den derzeitigen positiven Rahmendaten des Butter- und Fettmarktes diametral entgegen, welche die Kemptener Notierung mit ihrer Notierungserhöhung marktkonform abgebildet habe.

Kaum Bewegung bei Käse

Die zuletzt eher herbstliche Witterung hat nach Angaben des VMB auch die inländische Nachfrage für Hartkäse belebt. Zudem haben die Ausfuhren etwas an Dynamik hinzugewonnen. Die Verkaufspreise der Hersteller von Emmentaler und Viereckhartkäse ließen deshalb vergangene Woche keine Schwäche erkennen und blieben stabil.

Bei Schnittkäse konnten Marktanalysten zufolge die zuvor schon ordentlichen Absatzmengen zum Monatswechsel weiter gesteigert werden. Sowohl im Einzel- als auch im Großhandel ließen sich die Mengen gut verkaufen. Die amtliche Notierungskommission in Hannover sprach ebenfalls von einer guten Nachfrage. Bei der Preisfeststellung für Gouda und Edamer als Blockware wurde der untere Notierungswert um 5 Cent auf 3,20 €/kg nach oben korrigiert. Alle anderen Notierungen im Schnittkäsereich wurden jedoch unverändert belassen.

Fester Milchpulvermarkt

Durchweg fest tendierten in der vergangenen Woche die Milchpulvermärkte. Der Handel mit Magermilchpulver war laut der zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) von geringen freien Angebotsmengen geprägt. Aufgrund der unter dem Vorjahresniveau liegenden Milchanlieferungen und der hohen Preise für flüssigen Rohstoff werde weniger Milch getrocknet als geplant. Zudem seien die umfangreichen Bestände aus den Vorjahren in der Europäischen Union abgebaut.

Dem steht der ZMB zufolge eine normale bis gute Nachfrage im Binnenmarkt gegenüber; der Drittlandsbedarf ist uneinheitlich. Insbesondere in Asien sorge das Wiederaufflammen der Corona-Pandemie für gewisse Kaufzurückhaltung, und die knappen und teuren Frachtkapazitäten erschwerten zusätzlich das Geschäft. Magermilchpulver in Lebensmittelqualität aus Deutschland ließ sich nach Angaben der Kemptener Börse in der vergangenen Woche jedoch teurer verkaufen. Es gab im Schnitt Aufschläge von 3 Cent und die Ware erlöste zwischen 2,54 €/kg und 2,62 €/kg.

Bei den Futtermittelqualitäten ließen sich im Verkauf zwischen 2,48 €/kg und 2,51 €/kg erzielen; das waren 2 Cent mehr als in der Vorwoche.

Vollmilchpulver erzielte erstmals seit Mitte Mai wieder höhere Verkaufspreise, die im Mittel um 3,5 Cent auf 3,25 €/kg bis 3,32 €/kg stiegen. Hohe Sahnepreise und das geringe Rohstoffaufkommen waren zusammen mit der vorhandenen Nachfrage laut ZMB die Gründe für die festeren Tendenzen. Auch der Bedarf am Molkenpulver hat zugenommen. Der Preis für Futtermittelqualitäten stieg der Kemptener Börse zufolge um 1 Cent/kg; die lebensmitteltaugliche Ware verteuerte sich im Schnitt um 3 Cent/kg.

Milchpreis über Vorjahresniveau

Die im August festeren Preistendenzen für Butter und Magermilchpulver haben den aus den jeweiligen Verwertungsmöglichkeiten abgeleiteten Rohstoffwert der Milch gegenüber Juli leicht steigen lassen. Nach Angaben des Kieler Instituts für Ernährungswirtschaft (ife) lag dieser für eine Standardmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß ab Hof im August bei 36,5 Cent/kg; das waren 0,3 Cent mehr als im Vormonat und 6,6 Cent beziehungsweise 22,1 % mehr als im August 2020.

Die leichte Verbesserung des Kieler Rohstoffwerts gegenüber dem Vormonat war auf zum einen auf die etwas höheren Magermilchpulverpreise zurückzuführen. Diese lagen im Berichtsmonat im Schnitt bei 247,60 €/100 kg und damit um 1,00 € über dem Juliniveau. Zum anderen belief sich die durchschnittliche Butternotierung in Kempten auf 402,40 €/100 kg; im Vergleich zu Juli waren das 4,90 € oder 1,2 % mehr.

Sollte die Entwicklung des Kieler Rohstoffwerts bis zum Jahresende 2021 weiter nach oben gehen, worauf die Futurekurse für Butter und Magermilchpulver an der Leipziger European Energy Exchange (EEX) hindeuten, könnte nach Einschätzung der VMB der Milcherzeugerpreis 2021 um gut 5 Cent/kg über dem Niveau des Vorjahres liegen.

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