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Vogelgrippe bei Kühen: FLI veröffentlicht neue Erkenntnisse

Das Friedrich-Loeffler-Institut hat eine Studie zu Verbreitungs- und Infektionswegen von Geflügelpestviren in Milchkühen veröffentlicht. Zudem fordern die Experten die USA zu mehr Gegenmaßnahmen auf.

Lesezeit: 3 Minuten

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) haben gemeinsam mit einem internationalen Team wichtige Erkenntnisse zur Verbreitung und Vermehrung von Geflügelpestviren in Milchkühen veröffentlicht. Das berichtet das FLI.

Denn seit März 2024 sorgt ein massiver Ausbruch der Geflügelpest des hochpathogenen Subtyps H5N1 bei Rindern in den USA für Probleme in der dortigen Milchindustrie. 200 Milchviehbetriebe in 14 US-Bundesstaaten waren innerhalb eines halben Jahres betroffen. Laufend kommen weitere positiv getestete Betriebe dazu. In den letzten 30 Tagen waren es 42 Fälle. Eine aktuelle Übersicht dazu finden Sie hier.

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Besorgniserregend sind 15 nachgewiesene Infektionen mit dem Rinder-assoziierten Vogelgrippe-Virus beim Menschen. Vier davon stehen im direkten Zusammenhang mit einem Kontakt zu infizierten Rindern oder deren Milch.

Direkte Infektion des Euters möglich

Mittels Infektionsversuchen an laktierenden Rindern hat das FLI gezeigt, dass eine direkte H5N1-Infektion des Euters zu schweren Symptomen führt, teilweise mit hohem Fieber und Mastitis, unabhängig davon, ob das verwendete Virusisolat aus den USA oder aus Europa stammte.

Sehr hohe Viruslasten konnten in der Milch aller infizierter Rinder nachgewiesen werden und die Milchproduktion verringerte sich rapide. Dennoch beobachteten die Forschenden weder eine nasale Virusvermehrung, noch eine systemische Ausbreitung im Körper der infizierten Kühe.

Forscher in Kansas (USA) konnten zudem zeigen, dass eine oronasale H5N1-Infektion von Kälbern mit dem US-Stamm nur zu einer moderaten Virusvermehrung im Respirationstrakt führte. Das Virus wurde zudem nicht an Kontakt-Kälber übertragen.

Das macht deutlich, dass in den USA vor allem die Melkprozesse und der Umgang mit der Milch für die Verbreitung des Virus verantwortlich sind. Zudem ergänzt Prof. Dr. Martin Beer, Leiter des Instituts für Virusdiagnostik und Vizepräsident am FLI: „Diese beiden wichtigen Tierstudien lassen die Schlussfolgerung zu, dass neben der amerikanischen H5N1-Variante auch andere H5N1-Viren der Klade 2.3.4.4b in der Lage sind, sich effizient im Eutergewebe von Rindern zu vermehren und mit der Milch in hohen Mengen ausgeschieden zu werden.“

Mehr gegen die Verbreitung tun!

Beide Forschungsteams appellieren, umgehend wirksame und umfassende Maßnahmen zu treffen, um die kontinuierliche Verbreitung bei Kühen in den USA so schnell wie möglich zu stoppen. So ließen sich weitere genetische Anpassungen des Virus verhindern. Das könne die weitere Übertragung auf Geflügel, Wildvögel und andere Säugetiere inklusive des Menschen stoppen.

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