„Milch ist sicher“, waren sich Wissenschaftler bei einer Pressekonferenz des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zum Thema Vogelgrippe bei Milchkühen einig. „In Deutschland und in Europa stellt das ‚überraschende Geschehen in den USA‘ bisher keine Gefahr dar“, verdeutlichte Prof. Dr. Martin Beer, Vizepräsident des Friedrich-Loeffler-Instituts und Leiter des Instituts für Virusdiagnostik. Das bestätigen auch die jeweils mehr als 1.000 Serum- und Tankmilchproben, die in Deutschland vorsorglich entnommen wurden. „H5N1 bei Milchkühen ist erstmals überhaupt und ausschließlich in den USA aufgetreten“, so Beer.
Weitere Ausbreitung vermeiden
Wichtig sei jetzt, das Geschehen schnellstmöglich einzudämmen. Das muss passieren, damit es nicht zu einer weiteren Anpassung an Rinder kommt, was zu einer leichteren Verbreitung führen würde. „Bisher waren Wiederkäuer immer frei von solchen Influenza-A-Viren“, so Beer.
Ursache bleibt unklar
Anfang Juli meldeten die US-Behörden insgesamt 137 Milchkuhherden in zwölf Bundesstaaten, die sich mit dem Vogelgrippe-Virus (HPAIV H5N1) infiziert hatten. Das nicht-infektiöse Virusgenom wurde auch in pasteurisierter Milch im Handel gefunden. Mindestens vier Farm-Mitarbeiter infizierten sich. Die Ursache für die Infektion der Milchkühe bleibt unklar.
Risikoeinschätzung
Das FLI veröffentlicht regelmäßig eine Risikoeinschätzung zur Geflügelpest bei Wildvögeln und Geflügel in Deutschland. Aufgrund der Krankheitsausbrüche bei Milchkühen in den USA gibt es ab sofort auch eine gesonderte Bewertung für Rinder.
Die aktuelle Risikoeinschätzung finden Sie hier: www.fli.de