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Wachstum nicht um jeden Preis

Qualitativ statt quantitativ wachsen! So lautete die Botschaft von Bernd Lührmann von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen bei der 11. Jahrestagung der Wissenschaftlichen Gesellschaft der Milcherzeugerberater am Mittwoch in Bad Hersfeld. Auf den Höfen müssten vorhandene Kapazitäten besser genutzt und die Arbeit effizienter organisiert werden.

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Qualitativ statt quantitativ wachsen! So lautete die Botschaft von Bernd Lührmann von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen bei der 11. Jahrestagung der Wissenschaftlichen Gesellschaft der Milcherzeugerberater am Mittwoch in Bad Hersfeld.


Auf den Höfen müssten vorhandene Kapazitäten besser genutzt und die Arbeit effizienter organisiert werden. "Qualität bringts, Quantität schadet dabei aber nicht!" so der Betriebswirtschaftler. Die Kuhzahl mache nicht den Gewinn, sondern der Überschuss pro Einzeltier sei entscheidend. "Auf das Betriebsleiter-Management kommt es an!"


Für eine Zukunft in der Milchviehhaltung seien nicht nur die Faktoren Stabilität, Rentabilität und Liquidität maßgeblich, sondern auch die Gewinnverwendung. Und nach Jahren des Wachstums sei die Konsolidierung unverzichtbar.


Unverständnis zeigte Lührmann gegenüber Betrieben, die über längere Zeit vorhandene Stallplätze leer ließen. Überprüft werden müsse vielfach auch die bessere Ausnutzung außerlandwirtschaftlicher Einkünfte und eine Diversifizierung z.B. durch den Einstieg in die Energieproduktion oder Hähnchenmast. Genauso in Betracht zu ziehen sei die Auslagerung einzelner Bereiche wie die Färsenaufzucht.


Vor einem großen Wachstumsschritt müsse allerdings auch bedacht werden, dass die Balance zwischen Arbeit, Gesundheit, Familie und privaten Interessen gewahrt bleibe: "Viele Betriebsleiter laufen derzeit schon auf Reserve!" warnte Lührmann vor rund 180 Tagungsteilnehmern.