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topplus Interview

Wann steigen die Milchpreise?

Weshalb die Ergebnisse der aktuellen Kontraktverhandlungen nachvollziehbar sind und wie sich die Milchpreise 2019 entwickeln, erklärt Andreas Gorn von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) im Interview mit top agrar.

Lesezeit: 2 Minuten

Nach den Kontraktverhandlungen zwischen Molkereien und Lebensmittelhandel sind die Trinkmilchpreise um 1 auf 71 ct/l (3,5 % Fett) gestiegen. Geben diese Ergebnisse den aktuellen Milchmarkt korrekt wieder?

Gorn: Es gab durchaus die Hoffnung auf höhere Preise. Die Milchanlieferung war zu Jahresbeginn gedämpft und die Preise für Magermilchpulver waren gestiegen. Allerdings ging die Milchmenge dürrebedingt nicht so stark zurück wie erwartet. Im März lag sie sogar über Vorjahresniveau. Zudem sind seit den letzten Verhandlungen im Herbst die Butter- und Käsepreise gefallen. Der Absatz von Konsummilch lag im ersten Quartal dieses Jahres 3 % unter dem Vorjahr. Deshalb sind die nur minimal höheren Preise ein nachvollziehbares Ergebnis. Sie gelten bis Ende Oktober.

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Käse und Butter haben den Milchpreis in den letzten Jahren gestützt bzw. beflügelt. Wie ist die Situation hier?

Gorn: Nach den teilweise historisch hohen Preisen für Milchfett hat sich die Situation normalisiert: Die Butterpreise sind mittlerweile wieder gesunken, die extremen Preisausschläge nach oben sind vorbei und vorerst nicht wieder zu erwarten. Die Preise liegen aber immer noch über dem langjährigen Schnitt. Weil sich Magermilchpulver auf rund 2.000 €/t erholt hat, haben sich die Fett- und Eiweißverwertung wieder deutlich angeglichen.

Wie sieht es auf dem Weltmarkt aus?

Gorn: Auf dem globalen Milchmarkt trifft ein gedämpftes Angebot auf eine rege Nachfrage. In Australien und Neuseeland ist die Milchmenge dürrebedingt rückläufig. In den USA ebbt das Wachstum ab, hier liegt die Menge erstmals seit 2013 unter Vorjahr. Und auch in der EU lag die Anlieferung Anfang 2019 unter Vorjahr, wenngleich sich das im März drehte. Gleichzeitig gibt es eine starke Nachfrage aus Asien sowie dem Mittleren und Nahen Osten. Vor allem China importiert mehr Milchprodukte. Die EU ist am Weltmarkt wettbewerbsfähig. Die eingeschränkte Lieferfähigkeit Ozeaniens spricht für ein gutes Absatzpotenzial in den nächsten Monaten.

Wie entwickeln sich die Milchpreise in Deutschland bis zum Jahresende?

Gorn: Molkereien mit hohen Anteilen Trinkmilch und Frischprodukten dürften stabil bleiben. Unternehmen mit Schwerpunkt Käse und Butter müssen vermutlich die Auszahlung noch einmal senken. In der zweiten Jahreshälfte 2019 dürften die Milchpreise im Bundesschnitt steigen, wenn auch nicht so stark wie im Jahr 2017. Ich rechne mit einem Jahresschnitt von 33 bis 35 ct/kg. Das wäre ein durchschnittliches Ergebnis.

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