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Was kommt auf Milchviehhalter zu?

Weniger Betriebe und größere Herden, Nährstoffausscheidungen als begrenzender Faktor und weiter steigende Anforderungen an die Haltung – trotzdem blickt ein Großteil der Milcherzeuger laut einer Umfrage positiv in die Zukunft.

Lesezeit: 3 Minuten

Was kommt auf die Milchviehhalter zu und mit welchen Strategien lässt sich zukünftig erfolgreich Milch produzieren? Diese Fragen waren Thema beim Forum Milch auf den Agrarunternehmertagen in Münster. Fünf Referenten der Landwirtschaftskammer NRW stellten erfolgreiche Strategien für die Zukunft der Milchproduktion vor. Vorab machte Moderator Peter Spandau (LWK NRW) deutlich, wie sich der Strukturwandel auswirken wird: In 2018 hatten in NRW über 5.600 Betriebe im Schnitt 74 Kühe gehalten. In 2030 werden das den Prognosen zufolge nur noch knapp 3.000 Betriebe mit im Schnitt 125 Kühe sein.

Betriebswirtschaft: Umfrage unter 500 Milcherzeugern

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Josef Assheuer stellte die Ergebnisse einer Umfrage unter 500 Milcherzeugern aus NRW vor. 47 % der befragten Landwirte empfinden ihre betriebliche Situation als gut. Besonders zufrieden waren die Betriebe mit größeren Herden, höheren Milchleistungen und dem im Vergleich bestem Ergebnis der Betriebszweigauswertung. Die Milcherzeuger wollen ihre Betriebe wie bisher weiterentwickeln (71 %) und sich weiter spezialisieren (79 %). Um die Arbeit zukünftig organisieren zu können, planen 31 % der Betriebe mit Mitarbeitern und 17 % mit automatischen Systemen. Bei der Frage, wie gut der Ausgleich von Beruf und Privatem gelingt, antworteten 54 % der Befragten mit „Zufriedenstellend“ und 38 % mit „Unzureichend“.

Tierernährung: Nur Phasenfütterung löst Nährstoff-Dilemma

Fünf Perspektiven für die Milchviehfütterung stellte Dr. Martin Pries vor:

  • Milchleistungen werden weiter steigen – ohne die Negative Energiebilanz zu erhöhen, denn die Futteraufnahme wird zukünftig züchterisch bearbeitet und die Rationen immer besser an den Bedarf angepasst (TMR-Fütterung und größere Herden mit mehreren Gruppen)
  • Optimal sind 230 bis 250 g Kraftfutter pro kg ECM (Energiekorrigierte Milchleistung). Voraussetzung dafür sind steigende Grobfutterleistungen.
  • GVO-freie Milchproduktion ist Standard. Import-Soja lässt sich durch Rapsextrationsschrot, Schlempen oder Körnerleguminosen ersetzen. Allerdings erhöht Raps den Phosphor-Gehalt in der Ration und belastet damit das Nährstoffkonto.
  • Begrenzender Faktor für die Milchproduktion ist die Nährstoffausscheidung, statt wie bisher die Grobfutter-Fläche.
  • Einzige Lösung für das Dilemma ist eine Phasenfütterung: Eine N- und P-reduzierte Fütterung, die an den Bedarf in den Laktationsstadien angepasst ist.

Tierhaltung: Noch automatischer und digitaler

Moderne Milchviehhaltung ist aktiver Tierschutz, aber trotz Verbesserungen in den letzten Jahren gibt es noch Potenzial. Das machte Sabine Pittgens deutlich und verwies dabei unter anderen auf die Haltung in der Transitphase oder das Stallklima im Sommer. Sie zeigte auch auf, welche Chancen Automatisierung und Digitalisierung für Tierwohl und Arbeitsbelastung bieten. Ihre Forderung: Um die Sensordaten besser zu nutzen, müssen Systeme besser miteinander kommunizieren.

Futterbau: Politik und Klima beeinflussen Strategien

Hubert Kivelitz zeigt auf, wie sich Klimawandel und rechtliche Vorgaben auf den Futterbau auswirken. Um Reserven von der Fläche stärker zu nutzen, sollten Milcherzeuger die Empfehlungen für Futtersorten und Nachsaat beachten. Beispielsweise sei Rohrschwingel deutlich resistenter gegenüber Trockenheit als Weidelgras. Auch Körnerleguminosen, wie Rotklee und Luzerne, sollten zukünftig in ökologischen wie konventionellen Betrieben eine größere Rolle spielen.

Markt: Absichern der Milchpreise wird wichtiger

Die Marktaussichten für 2019 präsentierte Heiner Wurm. Die weltweite Milchmenge werde in 2019 langsam ansteigen, gleichzeitig aber auch die Nachfrage – besonders aus China. Die Preisschwankungen der letzten Jahre würden sich in Zukunft weiter bzw. verstärkt fortsetzen. Deshalb werde die Milchpreisabsicherung an der Börse zunehmen. Besonders Molkereien seien hierbei gefordert, weil die Absicherung für einzelne Milcherzeuger häufig noch zu aufwändig, kompliziert und teuer sei.

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