Der Handelsriese Aldi hatte bereits im März höhere Trinkmilchpreise angekündigt (top agrar berichtete). Zu Beginn dieses Monats erhöhte Aldi die Preise um 6 ct/l. Nach Informationen, die top agrar vorliegen, ist das 1 Cent mehr als Aldi an die Molkereien abgibt. Milch mit 3,5 % Fett kostet jetzt 79 ct/l, fettarme Milch (1,5 %) 71 ct/l.
Auch bei den restlichen Produkten der weißen Linie wie Sahne und Quark habe sich Aldi als fairer Handelspartner gezeigt, heißt es aus Molkereikreisen. Das sei derzeit allerdings nicht bei allen Verhandlungspartnern der Fall: Wie es heißt, sind die Preisverhandlungen bei Edeka und Lidl noch nicht zum Abschluss gekommen. Nach Informationen von Branchenkennern versuchten die beiden Handelsunternehmen Margen zu Lasten der Molkereien und der Landwirte festzusetzen. Obwohl es sonst üblich sei, dass die Handelsunternehmen Aldi bei der Preissetzung folgten, zeichne sich dieses Mal ein anderes Bild ab.
„Wichtig ist, dass die Molkereien jetzt nicht einknicken“, hieß es gegenüber top agrar. Denn zum aktuellen Zeitpunkt der Coronakrise seien einige Molkereien froh, ihre Milch überhaupt los zu werden. Das als Druckmittel zu nehmen, passe nicht zum aktuellen Dialog zur Unterstützung der heimischen Landwirtschaft.
Einbruch bei Butterpreisen
Auch bei Butter habe sich einiges nach unten entwickelt, hieß es gegenüber top agrar. Nach Angaben der Lebensmittelzeitung rutschte der Kontrakt für Mai um 84 ct/kg ab. Im Regal sei diese Preissenkung allerdings noch nicht sichtbar geworden.