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Weltweiter Milchmarkt: China beherrscht den Welthandel, EU profitiert

Das US-Landwirtschaftsministerium rechnet mit einer leichten Zunahme der weltweiten Milchproduktion. Europäische Milcherzeuger könnten vom Export-Boom Richtung China profitieren. H.Breker , LWK NRW hat den USDA-Bericht analysiert.

Lesezeit: 4 Minuten

Die jüngste halbjährliche Veröffentlichung des US-Agrarministeriums (USDA) schätzt die Kuhmilcherzeugung in bedeutenden Ländern auf 541 Mio. t um 1,3 % steigend im Vergleich zum Vorjahr. Die Frischmilchverwendung soll um +1,5 % auf 193 Mio. t zunehmen. Der Butterverbrauch wird um +2,8 % höher veranschlagt, der Magermilchpulverkonsum soll um 3,9 % steigen, der Verzehr von Käse wird um 2,5 % höher geschätzt und der Absatz von Vollmilchpulver legt um stattliche 7,1 % zu; China lässt grüßen.

Die internationalen Preise für Milch und Milchprodukte zeigen nach der Covid bedingten schwierigen Vorjahresentwicklung eine Aufwärtstendenz, die aktuell noch durch die saisonübliche Sommerschwäche überlagert wird. Die höchsten Kurse werden in Ozeanien erzielt, während die niedrigsten in den USA zu beobachten sind. Die EU-Notierungen bewegen sich im Mittelfeld.

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Kleines Plus beim größten Erzeuger

Die EU-27 als weltgrößtes Produktionsgebiet erreicht jedoch nur eine Zunahme von +0,6 % auf 158 Mio. t. Die Buttererzeugung fällt um -0,8 %, Magermilchpulver (MMP) um -3,3 % und Vollmilchpulver sogar um -4,2 %. Dagegen erreicht die Käseerzeugung einen Zuwachs von +2,2 %. Die Entwicklung der Verbrauchszahlen bleibt unterdurchschnittlich. Die EU-Milchauszahlungspreise bewegen sich seit Jahresbeginn mit monatlichen Schwankungen um die 35 ct/kg, in jüngster Zeit mit steigender Tendenz.

Im zweitgrößten ErzeugungsgebietUSA (103 Mio. t) wird eine Zunahme der Milcherzeugung von +2,2 % festgestellt, die durch steigende Kuhzahlen und Milchleistung verursacht wird. Der Trinkmilch-verbrauch fällt dem Trend folgend weiter ab. Dafür bleibt der Käsekonsum mit +3,2 % auf steigenden Ast. Zur Bedarfsdeckung müssen die USA sogar Käse importieren. Bei Magermilchpulver steigt die Überschußerzeugung jedoch weiter an. Der MMP-Export wird auf über 70 % der US-Produktion zunehmen. Vollmilchpulver spielt in den USA keine nennenswerte Rolle. Die Milch-Auszahlungspreise haben sich nach den starken Covid-bedingten Turbulenzen mit Preisausschlägen zwischen umgerechnet 27 bis 55 ct/kg bis in den Jan.-21 hinein wieder auf eine aktuelle Höhe von 37 ct/kg stabilisiert. Die Tendenz nach oben hält noch an.

Indien als drittgrößter Kuhmilcherzeuger mit 96 Mio. t (ohne Büffelmilch) bleibt bei steigender Milchproduktion von ungewöhnlich geringen +2,3 % (üblich sind über 5 %) weiterhin Selbstversorger. Rd. 90 % der Milch wird für den Frischkonsum verbraucht. Die Covid-Pandemie bremst die indische Milchwirtschaft erheblich ab.

Chinas Importe wachsen rasant

Chinas Milchwirtschaft kommt trotz +4 % Steigerung auf 34,5 Mio. t gemessen am Bedarf nicht nennenswert voran. Die auf 14 Mio. t gestiegene Frischmilch wird fast ausschließlich im Hauptproduktionsgebiet des ertragsschwachen Norden und Westen des Landes direkt verbraucht. Die Vollmilchpulvererzeugung geht zurück. Magermilchpulver-Produktion spielt eine untergeordnete Rolle. Die Buttererzeugung stagniert, die Käseproduktion legt nur geringfügig zu.

Aber die chinesischen Importe sind gewaltig: Magermilchpulverimporte steigen um 43 % bzw. 31 % des Welthandels. Vollmilchpulvereinfuhren erreichen Zunahmen um 28 % bzw. über 60 % Anteil am Welthandel. Selbst Buttereinfuhren legen um 22 % bzw. 29 % Weltimportanteil zu. Auch Käse wird in China immer beliebter: die Einfuhren steigen um rd. 40 % und erreichen 11 % der globalen Einfuhren. Hauptlieferant ist Neuseeland.

Der weltgrößte Exporteur von Milchprodukten Neuseeland führt von seiner 22,4 Mio. t umfassenden Milcherzeugung rd. 95 % in Form von verarbeiteter Ware aus. Die Doppelinsel im Südpazifik bestreitet allein bei Vollmilchpulver einen Anteil von 71 % und bei Butter von 51 % des Weltexports, steht bei Magermilchpulver und Käse mit jeweils 16 % Marktanteil an 2. Stelle nach der EU-27. Die neuseeländischen Milchpreise liegen umgerechnet bei 34 ct/kg; das ist für neuseeländische Verhältnisse mit ganzjähriger Weidehaltung fast ohne Kraftfutter beachtlich über dem Durchschnitt.

EU-27 profitiert

Aber auch die EU-27 ist mit bedeutenden Mengen im China-Geschäft dabei. Die Lieferungen von Butter und Käse haben in den Monaten Jan.- Apr. 2021 um jeweils 120 % zugenommen. Die Vollmilchpulverausfuhren ins Reich der Mitte stiegen um 30 % und bei Magermilchpulver waren es 18 %. Jede Tonne Export entlastet den EU-Binnenmarkt und sorgt für Preisstützung.

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