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Wieder Rinder und Schafe vom Wolf gerissen

In den vergangenen Tagen gab es wieder eine Reihe Wolfsrisse, u.a. ein Kalb bei Plöwen, ein Ochse in Woosmer nahe der Ortschaft Schlesin (beide MV) sowie tote und verletzte Schafe in Wölfis (Thüringen).

Lesezeit: 4 Minuten

In den vergangenen Tagen gab es wieder eine Reihe Wolfsrisse, u.a. ein Kalb bei Plöwen, ein Ochse in Woosmer nahe der Ortschaft Schlesin (beide MV) sowie tote und verletzte Schafe in Wölfis (Thüringen).


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Riss in Plöwen


In der Nacht zum vergangenen Sonntag kam es zu einem Übergriff auf ein junges Kalb bei Plöwen im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Im Ergebnis der noch am Wochenende durchgeführten Rissbegutachtung kann ein Wolf als Verursacher des Übergriffs nicht ausgeschlossen werden, teilt das Agrarministerium von Mecklenburg-Vorpommern mit. Das tot aufgefundene Kalb war deutlich befressen und wies Bissspuren am Körper auf. Es wurden Genetikproben genommen. Diese werden im Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock ausgewertet. Dort finden auch weitere veterinärpathologische Untersuchungen des toten Tieres statt.


Die Ergebnisse der Genetikproben sowie der Auswertung der weitergehenden Untersuchungen durch das LALLF bleiben für eine abschließende Beurteilung abzuwarten.


Soweit ein Wolf als Schadensverursacher nicht ausgeschlossen werden kann, besteht die Möglichkeit eines Schadensausgleichs seitens des Landes.


Riss auch im Kreis Ludwigslust-Parchim


Die Weidehalter in Mecklenburg-Vorpommern sind frustriert. Zum wiederholten Male ist es im Kreis Ludwigslust-Parchim zu einem Wolfsriss gekommen. „Dies ist bereits der zweite Riss in einer Rinderherde der Niendorfer Landerzeuger GmbH“, erklärt Nicole Gottschall, Geschäftsführerin des Bauernverbandes Ludwigslust. 


Im vergangenen Herbst wurde bereits eine Färse auf einer benachbarten Weide gerissen. Auch dieser Wolfsriss wurde vom Gutachter und dem Ministerium bestätigt. Am 9. August fand Landwirt Hans-Werner Mau, Geschäftsführer der Niendorfer Landerzeuger GmbH, den gerissenen Ochsen während der morgendlichen Weidekontrolle. 


Die Weide mit 105 Ochsen im Alter von 8 bis 16 Monaten befindet sich in der Gemarkung Woosmer nahe der Ortschaft Schlesin. Für die Mitarbeiter der Niendorfer Landerzeuger GmbH, Jäger und Förster aus der Region, sowie für die Geschäftsführerin des Bauernverbandes Ludwigslust Nicole Gottschall handelt es sich eindeutig um einen Wolfsriss. 


Auch die erste Einschätzung des Wolfsgutachters bestätigt diese Meinung. Sowohl die Spuren am Tier, als auch die Schleifspuren auf der Weide zeigen, dass der ca. 400-500 Kilogramm schwere Ochse sehr wahrscheinlich von einem Wolf angegriffen wurde. 


Der Vizepräsident des Landesbauernverbandes Dr. Manfred Leberecht ist aufgrund des Vorfalls verärgert und frustriert. „Es ist nun der zweite Übergriff auf eine Rinderherde in dieser Region. Das ansässige Wolfsrudel scheint gelernt zu haben, dass auch unsere großen Nutztiere eine leichte Beute sind. Die Prävention vor Wolfsübergriffen muss eindeutig intensiviert und der Managementplan Wolf überarbeitet werden“ erklärt Dr. Leberecht. 


Weiterhin verweist der Landwirt auf das Positionspapier der Weidetierhaltenden Verbände, welches im Juni während eines Mahnfeuers veröffentlicht wurde. Die Verbände fordern die Präsenz des Wolfes nicht über das Sicherheitsbedürfnis von Mensch und Nutztiere zu stellen. 


Eine bundeseinheitliche Definition und Entnahmestrategie von „verhaltensauffälligen Problemwölfen“, eine Überarbeitung der Förderrichtlinie Wolf, sowie praxisnahe Präventionsmaßnahmen und einen angemessenen Schadensausgleich sind einige der notwendigen Maßnahmen. 


„Die zunehmend gemeldeten Übergriffe zeigen eindeutig, dass ein schnelles Handeln der Politik notwendig ist, um die Weidetierhaltung im Land erhalten zu können. Wir benötigen die klare Festlegung eines „Akzeptanzkorridors“ für die Wolfsbestände und wirksame Instrumente der Regulierung und Prävention“ betont der Vizepräsident.


Gerissene und verletzte Schafe in Thüringen



Unterdessen meldet das Thüringer Agrarministerium, dass am 10. August neun tote und drei verletzte Schafe in Wölfis nahe dem Standortübungsplatz Ohrdruf aufgefunden wurden. Eine weitere Meldung von acht gerissenen Schafen folgte am 11. August. Die betroffenen Schafe gehören zu der Herde eines Schafhalters aus Gossel, der bereits im Juli 2017 von einem Wolfsriss im Jonastal betroffen war.


Laut Begutachtung durch den Rissgutachter der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) ist ein erneuter Wolfsriss nicht auszuschließen. Um den Verdacht zweifelsfrei zu klären, erfolgte die Entnahme von Genproben an den Bisswunden der Schafe. Die Proben wurden bereits für eine Genuntersuchung an das Senckenberg-Institut weitergeleitet.


Der betroffene Schäfer wird für den Verlust der Tiere finanziell durch das Land Thüringen entschädigt. Um mögliche Wolfsvorkommen vor Ort besser erfassen zu können, wurden außerdem zwei Fotofallen am Ort des Geschehens installiert.

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