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Milcherfassung

Winterchaos: Mit Schneeketten die Milch abholen

Schwere Schneedecken auf den Dächern, gefürchtete Lawinenabgänge und rutschige Fahrbahnen: Der anhaltende Wintereinbruch in Süddeutschland wird zur Herausforderung für die Milcherfassung. Milch, die wegen der Schneelage nicht abgeholt werden kann, soll trotzdem mit dem vollen Milchgeld bezahlt werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Das berichtet die Molkerei Berchtesgadener Land. In Teilen des Milcherfassungsgebiets der Molkerei herrscht Chaos auf den Straßen. Bei Eis und Schnee würden Sammeltankwagenfahrer die Milch bei den Landwirten auf über 1.000 Meter zwischen Watzmann und Zugspitze abholen. Mittlerweile ist aber in einigen Regionen die Milchabholung gestoppt.

Update: Milchabholung teilweise nicht mehr möglich

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Noch heute Morgen schien die Lage in der Milcherfassung gut machbar, so die Molkerei. Seit heute Mittag sei aber klar, dass die Milch nicht mehr bei allen Landwirten der Genossenschaft abgeholt werden kann. So ist in der Jachenau bei Bad Tölz aufgrund von Straßensperren keine Milchabholung mehr möglich. Auch vereinzelte Betriebe am Samerberg und in Berchtesgaden können nicht mehr abgeholt werden, bzw. die Bauern selber schaffen es nicht ihre Tanks zum Straßenabhol-Treffpunkt zu bringen. Aufgrund des extremen Schneefalls haben die Sammelwagen inzwischen eine Verspätung von ca. 3 Stunden! Trotz des Einsatzes beider Ersatzsammelwagen wird es heute voraussichtlich nicht mehr gelingen von allen Landwirten die Milch zu holen. Die Molkerei Berchtesgadener Land hofft, dass bis morgen die Straßen wieder befahrbar sind und die Milch abgeholt werden kann.

Geschäftsführung und Vorstand der Molkerei haben in einer kurzfristig anberaumten Telefonkonferenz entschieden, dass alle Landwirte, deren Milch aufgrund der Schneelage nicht abgeholt werden kann, für die Milchmenge das volle Milchgeld erhalten.

Extremtouren für Milchwagenfahrer

„Der Winter ist für mich als Fahrer schon eine gefährliche Zeit“, gibt Milchwagenfahrer Franz Foisner zu. „Ich muss weit hinauf, auf über 1.000 Meter, und auf schmalen Straßen, die teilweise verweht oder nicht geräumt sind.“ Innerhalb von zwei Tagen holen er und seine Kollegen rund 1,6 Millionen Liter Milch von 1.700 Landwirten ab, die teilweise in extremen Gebieten entlang der deutschen Alpenstraße liegen. Bis auf 1.050 Meter in die Ramsau im Berchtesgadener Land, die Jachenau bei Bad Tölz oder nach Mittenwald im Garmischer Landkreis führt die Tour die Milchwagenfahrer – also quer durch die verschneite Alpenregion. Halt macht Franz Foisner bei vielen kleinen Höfen, die zum Teil nur 25 Liter Milch abgeben.

Starke Gefälle, gewaltige Steigungen und die schwappende Milch im Wagen sind bei Schnee und Eis eine noch größere Herausforderung. Doch die Fahrzeuge sind für die Extremtouren ausgerüstet: Schleuder- und Schneeketten bringen die Fahrer – und die Milch – sicher an ihr Ziel. „Die Landwirte verlassen sich auf mich, dass ich die Milch in gutem Zustand zur Molkerei nach Piding bringe“, erklärt Franz Foisner. „Würden wir die Milch nicht an vielen Stationen abholen, würden viele Landwirte aufhören, weil sich der Aufwand für einen eigenen Transport für sie nicht lohnt.“

Diese Mühe ist es der Molkerei Berchtesgadener Land jedoch nach eigener Aussage wert, da die Bergbauernmilch eine einmalige Qualität hat. Grund dafür sei das Futter für die Tiere: eine vielfältige Mischung aus Gräsern, Alpenkräutern und sogar Heilpflanzen. Bei solchen Wetterbedingungen, wie sie momentan in Bayern herrschen, ist Franz Foisners Frau jeden Abend froh, wenn ihr Mann nach Hause kommt. Trotzdem liebt er seinen Job: „Wir machen das gern für unsere Landwirte. Bei uns wird die Landwirtschaft noch mit Liebe betrieben.“

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