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„Wir sind nicht nur Idealisten – Weidehaltung muss sich lohnen“

Von der Gesellschaft gefordert aber von der Politik null gefördert: Kirsten Wosnitza ist überzeugter Fan der Weidehaltung. Doch diese muss sich für Landwirte lohnen.

Lesezeit: 2 Minuten

„Kühe sind dafür gemacht, Gras zu fressen“, sagte Kirsten Wosnitza aus voller Überzeugung.  Die Landwirtin betreibt einen Hof mit 110 Kühen, 55 ha Dauergrünland und 30 ha Ackerland in Schleswig-Holstein. Ihr Ziel ist, möglichst viel Ertrag von der Kurzrasenweide zu holen.

„Wir wollen etwas runter mit unserer Milchleistung mit 10.500 kg/Kuh und Jahr und dabei trotzdem noch Geld verdienen“, erklärte sie. Deshalb wechselt sie von der Deutsche Holstein-Zucht auf eine Dreirassenkeuzung.

„Die Schwarzbunte eignet sich nicht so für dieses System“, sagte sie und beschrieb, dass ihre Kühe aktuell in dem System an Kondition verlieren. Ihre Kühe gehen im Alter von sieben bis acht Jahren mit einer Lebensleistung von 50.000-60.000 kg ab. Das will sie mit der Umstellung auf eine Dreirassekreuzung verbessern. „Wir erhoffen uns davon auch etwas mehr Fleischertrag“, sagte sie, auch wenn ökonomisch gesehen mit der Milch das Geld verdient wird.

„Mein Traum ist, mehr Kühe zurück auf die Weide zu bekommen und Grünland in Form von Acker- oder Kleegras in die Fruchtfolge integrieren“, machte sie deutlich. Dennoch räumte sie ein, dass auch ihre Kühe zusätzlich Mais und Kraftfutter bekommen – trotz hohem Dauergrünlandanteil. Sie kritisierte, dass die Weidehaltung von Milchkühen von der Politik null gefördert wird, obwohl das gesellschaftlich erwünscht ist.

„Ich bin Fan der Weide, aber es kann auch nicht jeder so umsetzen“, sagte sie und erklärte, dass Standort und Herdengröße wichtige Faktoren sind. Das wichtigste an der Weidehaltung ist die Einstellung des Betriebsleiters: „Man muss leidensfähig und auch tolerant sein“, sagte sie.

Gerade in der Umstellungsphase und bei Stallneubauten sei es schwierig, mit Weidehaltung zu kalkulieren, weil damit häufig eine niedrigere Milchleistung einhergeht. „Ein professionelles Weidesystem muss politisch gefördert werden, auch um Anreize zu schaffen“, forderte sie. Mit den neuen Ökoregelungen haben Grünlandbetriebe verloren, machte sie deutlich. Erst recht die Weidekuhhalter. „Es muss Geld aus der GAP kommen. Möglich wäre das“, sagte sie. Denn die Wirtschaftlichkeit muss gegeben sein: „Wir sind nicht nur Idealisten, auch wenn es so viel Spaß macht.“

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