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topplus German Dairy Show

„Wir wollen mehr Betriebe erreichen!“

Am 26. und 27. Juni findet in Oldenburg erstmals die German Dairy Show statt. Über das neue Schaukonzept sprach top agrar mit Dr. Egbert Feddersen (Bundesverband Rind und Schwein).

Lesezeit: 5 Minuten

Statt einer ausschließlichen Holstein-Schau findet dieses Jahr in Oldenburg eine Schau mit fünf Milchrinderrassen statt. Was ist der Anlass und das Ziel?

Feddersen: Durch den Zusammenschluss zum Bundesverband gibt es keinen reinen Holsteinverband mehr. Alle Rinderrassen sind unter einem Dach vereint. Das wollen wir mit einer gemeinsamen Schau für mehrere Rassen demonstrieren und haben deshalb ein neues Konzept für die Veranstaltung entwickelt.

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Zudem wollen wir das Programm breiter aufstellen, um nicht nur die professionellen Schau-Beschicker, sondern mehr Produktionsbetriebe anzusprechen. Die Betriebe werden größer und haben wenig Zeit für spezielle Schau-Veranstaltungen. Mit einem breiteren Programm hoffen wir auf mehr Interesse.

Ist die German Dairy Show die neue Bundesschau für alle Rassen?

Feddersen: Die Schau in Oldenburg ist nur für die Holstein-Rassen die offizielle Bundesschau. Die Rassen Fleckvieh, Braunvieh, Rotvieh und Jersey sind in diesem Jahr zunächst repräsentativ dabei. Es gibt aber Überlegungen, das Konzept auszubauen und eine gemeinsame Nationalschau für alle Milchrinderrassen zu veranstalten. Das hängt vor allem von der Resonanz und dem Erfolg in diesem Jahr ab.

Da die Nationalschau für Fleckvieh in diesem Jahr wegen des Blauzungenvirus ausgefallen ist, rechnen wir mit einem hohen Interesse. Deshalb haben wir das Kontingent der Fleckvieh-Tiere von 15 auf 30 aufgestockt.

Eine Schau für alle Milchrassen im schwarzbunten Norden – wie gelingt das? Wie läuft die Zusammenarbeit mit den Verbänden?

Feddersen: Natürlich ist die Anreise nach Oldenburg für süddeutsche Betriebe sehr weit. Doch wir hoffen, dass die Rückmeldungen bei den wirklich interessierten Züchtern hoch genug ist. Wenn wir in Zukunft eine gemeinsame Bundesschau für alle Rassen veranstalten, werden wir noch einmal über den Standort sprechen müssen. Doch der Aufwand für so eine große Veranstaltung ist nicht zu unterschätzen. In Oldenburg haben wir seit Jahren gute Erfahrungen mit der technischen Unterstützung durch die Weser-Ems-Halle, dem Organisationsteam der Masterrind und der Hotelverfügbarkeit.

In die Planung und Vorbereitung der Schau sind die süddeutschen Verbände bzw. die Rasseverbände eingebunden. Das sind: Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Rinderzucht- und Besamungsorganisationen (ASR), ARGE Braunvieh und der Verband der Rotviehzüchter. Diese Verbände wählen auch die Kollektion für die Schau aus.

Grundsätzlich haben wir schon vorab viel positives Feedback zum neuen Konzept bekommen. Auch Züchter aus dem Süden sind motiviert und wollen an der Schau teilnehmen.

Dr. Egbert Feddersen: „Die German Dairy Show bietet für alle Rassen und alle Milchviehhalter ein spannendes Programm.“ 

Wie viele Tiere erwarten Sie in Oldenburg und mit welcher Rasseverteilung?

Feddersen: Die Anmeldungen laufen noch bis Anfang Mai. Wir kalkulieren aber mit Tierzahlen von 130 schwarzbunten Holstein, 40 Red-Holstein, 30 Fleckvieh, 20 Jersey sowie jeweils 15 Braunvieh und Rotvieh-Kühen. Dazu kommen acht Nachzuchtgruppen mit jeweils 5 Tieren und ca. 55 Tiere von den Jungzüchtern. Insgesamt werden also 350 Rinder in Oldenburg dabei sein. Auf den Holstein-Schauen waren rund 300 Tiere.

Was genau ändert sich am Programmablauf?

Feddersen: Der Bundesverband der Jungzüchter eröffnet weiterhin die Schau mit dem Vorführwettbewerb. In diesem Jahr dürfen die Jungzüchter Tiere der fünf teilnehmenden Rassen anmelden. Beim Typtierwettbewerb werden nur Holstein-Tiere gerichtet.

Die Rassen Fleckvieh, Braunvieh, Rotvieh und Jersey sowie die Erstlaktierenden der Holsteins werden dann ebenfalls schon am ersten Schautag ab 18.30 Uhr gerichtet. Anschließend laden wir zum Züchterabend ein, der in der kleinen EWE-Arena bei den Nachzuchtgruppen stattfindet.

Am zweiten Tag folgen die älteren Holstein-Kühe. Diese teilen wir bis zur 3. Laktation nach dem Alter ein, danach nach Milchleistung. Ab 75 000 kg Lebensleistung weisen wir Lebensleistungsklassen aus. Das soll für einen faireren Wettbewerb sorgen. Zur finalen Wahl des Supreme-Champions, kommen alle Rasse-Champions noch einmal auf die Bühne.

Wer sind die Preisrichter und wer bestimmt den Supreme-Champion?

Feddersen: Das Preisrichter-Team besteht aus Markus Mock aus Markdorf für die Holsteins, Andrea Uhrig aus Sulzbach für Red-Holstein, Thomas Hannen aus Tönisvorst für die Rassen Rotvieh und Jersey sowie Ernst Grabner aus Österreich für Fleckvieh und Braunvieh. Den Supreme-Champion über alle Rassen wählen die Preisrichter gemeinsam.

Weshalb fällt die traditionelle Genetik-Auktion am ersten Abend aus?

Feddersen: Zum einen ist die Zeit durch die zusätzlichen Rassen knapper. Zum anderen erkennen wir aber auch an, dass die regionalen Premium-Auktionen mit ausgewählten Zuchttieren erfolgreich laufen und gut besucht sind. Die beste Genetik wird dort angeboten. Mit einer B-Auswahl wollen wir uns auf der Bundesschau nicht zufriedengeben. Deshalb ziehen wir uns aus der Genetik-Auktion zurück.

Zum Abschluss der Veranstaltung wollen Sie einen „besonders erfolgreich wirtschaftenden Betrieb“ auszeichnen. Wie läuft das ab?

Feddersen: Dieser Wettbewerb ist ein Beispiel im neuen Schaukonzept, der mehr Betriebe und vor allem auch Produktionsbetriebe zur Schau locken soll. Diese Auszeichnung werden wir nur auf die Rasse Holstein und Red Holstein beziehen. Dazu werden wir alle Herdbuchbetriebe berücksichtigen und vorab eine Nominierungsliste der besonders erfolgreich wirtschaftenden Milcherzeuger erstellen.

Hauptkriterium dabei wird die Lebenstagsleistung sein, da diese auch viele andere Merkmale beinhaltet, wie Nutzungsdauer, Abgangszahlen und das Management. Kennzahlen wie Produktionskosten etc. können wir bei diesem Wettbewerb natürlich nicht berücksichtigen.

Die Jury besteht aus Vertretern des Bundesverbandes. Die nominierten Kandidaten werden wir vor der Schau informieren. Die offizielle Ehrung der Gewinner findet dann auf der Schau in Oldenburg statt.

Das Interview stammt aus dem top agrar-Messe Magazin "German Dairy Show" das in Zusammenarbeit mit dem BRS entstanden ist und der aktuellen top agrar-Ausgabe 6/2019 beiliegt.

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