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Tierzucht

Wissenschaftler erklären „Wege zu gesellschaftlich akzeptierter Tierzucht“

Leistungszucht, zu viele Kälber und Nutzungsdauer: Tierzuchtwissenschaftler haben gesellschaftliche Kritik an der Tierzucht aufgegriffen und Lösungsansätze vorgeschlagen.

Lesezeit: 3 Minuten

Im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde (DGfZ) haben fünf Tierzuchtwissenschaftler aus ganz Deutschland eine Stellungnahme verfasst mit dem Titel "Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Tierzucht". Mit dabei unter anderem Dr. Jörn Bennewitz von der Universität Hohenheim. Er erklärt: „Zu der Zukunft der Tierhaltung gibt es mehrere Gutachten, wie das der Borchert-Kommission oder der Zukunftskommission. Dabei werden aber die Belange der Tierzucht kaum angesprochen. Obwohl viele gesellschaftliche Kritikpunkte auch die Tierzucht betreffen.“

Einseitige Leistungszucht in der Kritik

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Von der Gesellschaft würden nicht nur Haltungsformen, sondern auch das von den Tieren erbrachte Leistungsniveau zunehmend kritisch gesehen. Insbesondere eine einseitige Zucht auf hohe und geschlechtsgebundene Leistung, wie Milchleistung oder Legeleistung, stehe im Fokus. Hohe Leistungen, so die Meinung der Gesellschaft, haben auf das Wohlbefinden und die Gesundheit einen negativen Einfluss.

Rinderzucht soll sich verändern

Vor diesem Hintergrund schlagen die Wissenschaftler konkret für die Rinderzucht vor:

  1. Eine weitere Reduktion des Anteils der Leistungsmerkmale im Gesamtzuchtwert und ein höherer Anteil von Fitness- und Gesundheitsmerkmalen.
  2. Eine verstärkt auf die betrieblichen Bedingungen abgestimmte Zuchtberatung, um den individuellen Herausforderungen gerecht zu werden.
  3. Keine Zucht auf extreme Ausprägungen des Exterieurs. Ziel soll eine lange Nutzungsdauer sein.
  4. Problem Verwertbarkeit von männlichen Kälbern: Kurzfristige Lösung: Gebrauchskreuzung von Milchkühen mit Fleischrindern und gesextes Sperma. Mittelfristige Lösung: weniger Kälber produzieren mittels höherer Persistenz und verlängerter Zwischenkalbe- und Laktaktionszeit.
  5. Kritik kurze Nutzungsdauer: Weil ältere Kühe häufig von Jungkühen verdrängt würden, sollten Betriebe weniger weibliche Kälber zur Bestandergänzung aufziehen oder diese „alternativ verwerten“.
  6. Keine Zucht und Nutzung von Rassen, denen durch eine extreme Merkmalsausprägung gesundheitliche Beeinträchtigungen, Schmerzen und Schäden drohen oder deren Fitness beeinträchtigt werden könnte.
  7. Genomische Selektion intensiv nutzen, um Erbfehler zu entdecken.
  8. Projekte zur systematischen Erfassung von Gesundheits- und Fitnessmerkmalen in Betrieben sollten konsequent weiterverfolgt werden.
  9. Inzucht soll vermieden und die Biodiversität innerhalb und zwischen den Rassen gefördert werden.

Konsequenzen für Landwirte und Zuchtverbände

Die Tierzuchtwissenschaftler seien sich bewusst, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen und Ziele nicht im Einklang mit dem globalen Wettbewerb zwischen Zuchtorganisationen sind. Die Vorschläge diskutieren sie eigener Aussage zufolge „derzeit intensiv mit den zuständigen Zuchtverbänden“.

Außerdem stellen die Wissenschaftler klar: „Wenn wir diesen Weg gehen wollen, müssen die Folgen von Politik und Gesellschaft ausgeglichen werden. Die Umsetzung der Maßnahmen wird zum Teil erhebliche ökonomische Konsequenzen für die Landwirte und die Zuchtorganisationen haben.“ Diese müssten bei der Finanzierungsplanung berücksichtigt werden. Andernfalls drohe eine Abwanderung der Tierzucht ins Ausland – ohne Einflussmöglichkeiten.

Die komplette Stellungnahme lesen Sie hier: www.zuechtungskunde.de

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