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Wölfe in Brandenburg: Extremer finanzieller Aufwand mit wenig Effekten

Der Bauernverband Brandenburg hat die Kosten der kontinuierlichen Zunahme der Rissvorfälle durch Wölfe und den damit verbundenen finanziellen und personellen Aufwand berechnet.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Anzahl der Wölfe im Land Brandenburg steigt kontinuierlich an. Der Wolf besiedelt zunehmend auch die letzten noch wolfsfreien Reviere in der Mark.

Für das Wolfsjahr 2020/2021 werden 49 Rudel, was schätzungsweise 400 Individuen entspricht, angegeben. Die Anzahl der Rudel hat sich damit innerhalb von fünf Jahren verdreifacht (Wolfsjahr 2015/2016: nur 16 Rudel). Aktuell dürften in Brandenburg nach unseren Schätzungen aber noch weitaus mehr Wölfe leben, stellt der Landesbauernverband fest.

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Sichtbar werde diese Entwicklung in der kontinuierlichen Zunahme der Rissvorfälle und am damit verbundenen finanziellen und personellen Aufwand.

2020: 322 Rissbegutachtungen, Kosten: 383.180 €

2021: 439 Rissbegutachtungen, Kosten: 522.410 €

Die für die Präventionsförderung bereitgestellten Steuergelder wurden für das Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Diese Gelder fehlen wiederum an anderen Stellen des Haushaltes, wie dem Insektenschutz, dem Kulturlandschaftsprogramm oder dem Klimaschutz.

Jeder Wolf in Brandenburg kostet 6.600 €

Im Jahr 2020 verursachte ein Wolf durchschnittlich Kosten in Höhe von ca. 6.600 € im Land Brandenburg. Das sind in der Summe ca. 2,64 Mio. €! In 2021 lagen die Kosten pro Wolf etwas niedriger, was daran lag, dass die Anzahl der bewilligten Förderanträge im Jahr 2021 deutlich zurückgegangen sind. Auch die Anzahl der vorher gestellten Anträge hatte sich verringert.

„Die Zahl der Nutztierrisse und die Tatsachse, dass die überwiegende Zahl der gerissenen oder verletzten Nutztiere noch nicht durch wolfsabweisende Herdenschutzmaßnahmen geschützt war, zeigt doch, dass theoretisch noch großer Bedarf vorhanden ist. Ob dieser Rückgang der Anträge nur einer bürokratischen Umstell-ung der Förderprogramme geschuldet ist oder ob die Maßnahmen bei den Tierhalten keine Akzeptanz finden, sollte deshalb unbedingt evaluiert und hinterfragt werden“, meint Jens Schreinicke, LBV-Wolfsbeauftragter und Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Potsdam-Mittelmark.

„Dennoch kommt es auch trotz der Einhaltung vermeintlich wolfssicherer Schutzmaßnahmen immer wieder zu Übergriffen auf Nutztiere. Daher kommen wir mittelfristig auch um ein aktives Bestandsmanagement nicht herum, um den Wolfsbestand und die durch Wölfe verursachten Schäden auf ein verträgliches Maß zu reduzieren“ so Schreinicke weiter.

Vermehrung plus Zuwanderung

Die hohen Zuwachsraten der Wolfsbestände (Verdreifachung in 5 Jahren) sind über eine natürliche Vermehrungsrate nicht erklärbar. Es muss daher immer noch Zuwanderung aus anderen Regionen nach Brandenburg stattfinden. Deshalb wäre ein länderübergreifendes Monitoring mit Polen und den Baltischen Staaten als erster Schritt unumgänglich.

Ziel ist, belastbare Aussagen über den günstigen Erhaltungszustand des Wolfes zu erhalten. „Brandenburg verweist hier leider immer nur auf die Bundesebene. Dagegen zeigt das Bayerische Landwirtschaftsministerium deutlich mehr Initiative“, so Schreinicke abschließend, denn sie arbeiten grenzübergreifend bereits mit Österreich und Italien zusammen.

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