Mit einem beeindruckenden Gesamtzuchtwert (GZW) von 142 bleibt Hashtag die Nummer 1 der töchtergeprüften Topliste. Er hat nun 800 Töchter mehr und verliert einzig in der Persistenz etwas. Auch Rang 2 bleibt unverändert: Zeiger kann seinen GZW sogar um einen Punkt steigern. Ihm folgt sein Vollbruder Zubringer, der ebenfalls einen GZW-Punkt zulegt und nun zurück auf dem Siegertreppchen ist. Warlock und Hochadel halten ihre Werte.
Wie Töchterleistungen sich auf die Zuchtwerte auswirken
Deutlich gesteigert hat sich Deluxe als Vertreter der Dirigent-Linie in seiner zweiten Schätzung als nachkommengeprüfter Vererber. Er legte 6 Punkte im GZW auf 136 zu. Sein starker Töchterzuwachs bringt ihm ein Plus von 200 kg Milch bei positiver Fettvererbung. Seine guten Exterieurwerte bestätigen sich.
Hokuspokus-Sohn Hoeri legt erneut zwei Punkte im GZW drauf und liegt nun ebenfalls bei 136. Bei mittlerer Milchmenge glänzt er mit seiner positiven Fettvererbung. Sein Melkverhalten liegt jedoch bei 85.
Monopoly P*S steigt in GZW und Milchwert um einen Punkt, die Melkbarkeit von 86 bleibt ein Wermutstropfen.
Ein Neueinsteiger in die Topliste ist Winten (Weissensee x Wrigley) mit österreichischen Wurzeln. Er bringt viel Milch, gute Fitnesswerte und eine wünschenswerte Kombination aus Melkbarkeit und Eutergesundheit.
Ein Newcomer unter den töchtergeprüften Bullen ist Epik, der mit einem Plus von vier GZW-Punkten den Sprung in die Top-Liste schafft. Der Edelstein-Sohn verspricht gute Werte in Exterieur und Fitness und steigert Milchwert und Persistenz mit mit 280 Töchtern in der Milchleistungsprüfung
Weissensee-Sohn Wega Pp* verliert 4 Punkte im GZW, was vor allem auf seinem Rückgang im Milchwert und in der Fitness basiert.
Den gleichen Rückgang im GZW muss Wundawuzi (Westwind x Der Beste) hinnehmen. Die Zunahme an Töchterleistungen sind ursächlich für das Minus im Milchwert. Seine hervorragende Werte in Fitness und Exterieur halten sich.
Mit minus 6 Punkten im GZW mussten der Spartacus-Sohn Sputnik und die Halbbrüder Senator und Sunshine (v. Sisyphus) deutliche Einbußen hinnehmen. Die ehemaligen Listenführer bleiben mit ihren ersten Töchtern in der Milchmenge stark unter den Erwartungen.
Jungbullen erreichen wieder GZW 150
Erstmals nach einem Jahr knacken die genomischen Jungvererber wieder die 150-er Marke im GZW. Waterline führt die Liste mit GZW 150 an. Der Wasserspiel-Sohn stammt aus Tschechien und hat ein sehr komplettes Vererbungsbild. Er lässt eine elegante, exterieur- und leistungsstarke Fleckviehkuh im modernen, sportlichen Typ erwarten. Unsicher ist, ob von ihm genügend Sperma verfügbar ist. Die Produktion wird die Nachfrage vorerst in wohl nicht decken können.
Auf Platz 2 rückt der gehörnte Wirbelwind-Sohn Widerhall mit GZW 149 (+1). Ihm folgt der Newcomer Hellmut (Hatwas x Holgersson), der im Doppelnutzungstyp und in der Fitness punktet. Sein Rahmen liegt mit 123 Punkten deutlich über dem Optimum, was einer gezielten Anpaarung bedarf.
Neue hornlose Spitze
Milchwerk P*S ist der neue Spitzenreiter unter den Hornlos-Vererbern und macht seinem Namen in der Milchmengenvererbung alle Ehre. Seine Fitness-Werte ergeben sich aus der Kombination Moser x Mysterium im Pedigree. Der letztmalige Listenführer Helmet Pp* bleibt mit 2 Minuspunkten im GZW der beste Heiss-Sohn.
Heiss-Söhne und weitere Besonderheiten
Die Top-Liste hat noch weiter an Heiss-Söhnen zugenommen. Unter ihnen finden sich Neueinsteiger wie Holzapfel, Hellfire, Hebanz und Hervorragend. Auch Heiss selbst findet sich hier nach wie vor. Er pendelt sich mit einem Rückgang um drei Punkten im GZW etwa wieder auf dem Niveau der April-Zuchtwertschätzung aus dem vergangenen Jahr ein.
Das fällt außerdem auf:
Über ihren Vater Highness gehen die beiden Bullen Hotsummer und Highspeed mit GZW 146 auf die gleiche Großmutter zurück wie von Heiss, die bekannte Bullenmutter Maxima.
Ebenfalls diese Kuh im Pedigree haben Harald und Halfway (v. Hayward), die mit GZW 145 neu in die Liste der genomischen Jungvererber einsteigen. Harald zeigt mehr Leistungs- und Halfway mehr Exterieurstärke. In Fleisch- und Fitnessvererbung trumpfen beide gleichermaßen auf.
Einige ehemals genomische Top-Bullen wie Snowman, Scotty, Seide P*S und Samt P*S sind von den Einbußen ihrer Väter betroffen. Sie verlieren dadurch teils deutlich im GZW und im Milchwert. Es bleibt zu hoffen, dass sich dieser Effekt durch höhere Töchterzahlen etwas abschwächt.
Welche Erfolge bringt die moderne Zucht?
Der Blick in die Zuchtwertlisten zeigt zwei wesentliche Erfolge in der modernen Zucht: Zum einen ist das die überwiegend erfreuliche Konstanz in den Zuchtwerten der geprüften Vererber. Zum Anderen bewegt sich das Zuchtwertniveau mittlerweile auf extrem hohen Niveau - unabhängig, ob es sich um geprüfte oder genomische Bullen handelt. Das ist der Verdienst der konsequenten Zuchtarbeit der letzten Jahre sowohl auf bäuerlicher Seite als auch seitens der Organisationen.
Zudem zeigt sich bei den Jungvererbern: Top-Genetik bedeutet immer auch die Bündelung von Top-Vererbern im Pedigree. Somit stammen viele der Spitzenbullen aus gleichen Linien, vor allem auf der Vaterseite. Doch auch auf der Bullenmutterseite gilt es, die Verwandschaften im Auge zu behalten. Die starke Nutzung hoch typisierter Linien ist sicher Herausforderung und Segen der Genomik zugleich und erfordert einen bedachten Einsatz und eine breite Streuung der Bullen. So lässt sich der Inzuchtfaktor der Fleckviehpopulation weiterhin auf dem niedrigen Niveau halten, auf dem er sich befindet und der zukünftig weiterhin erfolgreichen Zucht steht nichts im Wege.