Unabhängig davon, welches Trockensteherkonzept angewendet wird: Entscheidend für den Erfolg ist, dass eine ausreichende Futter- und Wasseraufnahme sichergestellt und regelmäßig kontrolliert wird. Nur unter diesen Voraussetzungen ist ein Konzept zur Milchfieberprophylaxe sinnvoll.
Ein weiterer zentraler Aspekt ist die regelmäßige Analyse des Grundfutters – insbesondere vor einem Silowechsel. Dabei sollten unter anderem die Gehalte an Natrium, Kalium, Chlorid, Schwefel sowie an Calcium und Phosphor bestimmt werden. Nur auf Basis dieser Werte lässt sich eine Fütterung aufbauen, die den Stoffwechsel der Trockensteher gezielt unterstützt.
Vier bewährte Konzepte zur Milchfiebervermeidung
In der Praxis haben sich vier Fütterungsstrategien etabliert:
Calciumarme Ration
Einsatz von Calcium- oder Phosphorbindern
Magnesium-Konzept
Abgesenkte DCAB (Saure Salze)
Grundsätzlich kann jedes dieser Konzepte erfolgreich sein – vorausgesetzt, es wird konsequent umgesetzt.
Wenig Calcium im Futter
Mit einer calciumarmen Fütterung soll die Kuh damit beginnen, körpereigenes Calcium zu mobilisieren (Homöostase). Um dies zu fördern, ist die Ca-Aufnahme pro Tag auf unter 45 g pro Tier zu senken. Dieses Schema ist schwierig umzusetzen, wenn hohe Gras- oder Strohanteile in der Ration sind. Denn beide Futtermittel weisen hohe Calcium-Gehalte auf. Dennoch kann für kleinstrukturierte Betriebe eine calciumarme Ration das Mittel der Wahl sein. Immer unter der Voraussetzung, dass die Calcium- und (Kalium-)gehalte der Futtermittel bekannt sind. Kühe ab der dritten Laktation sollten zusätzlich mit einem Calciumbolus unterstützt werden.
Weitere Informationen zu drei weiteren Strategien lesen Sie hier: Trockensteher: Passt das Konzept?
Ein Artikel aus Elite - Magazin für Milcherzeuger