Zusätzlich zu den persönlichen Interviews hat die Uni Göttingen 1430 Verbraucher nach der gleichen Systematik online befragt. Die Teilnehmer sollten sich im Rahmen der Online-Umfrage ebenfalls zum Thema Ferkelschutzkorb und zur Außenhaltung äußern. Hier die wichtigsten Ergebnisse:

• Ohne Vorinformationen sahen sich 56% der Befragten nicht in der Lage, den Ferkelschutzkorb zu beurteilen, da sie zu wenig darüber wissen. Nur 10% hielten das Haltungssystem für akzeptabel. Nach der Vorlage der Fachinformationen und Bilder stieg die Akzeptanz auf nur 24% an.55% lehnten ihn weiterhin ab.
• 65% der Verbraucher waren der Meinung, dass sich die Sau im Ferkelschutzkorb unwohl fühlt.
• 41% hielten den Schutzkorb für sinnvoll, wenn er die Ferkel vor dem Erdrücken schützt. 27% waren anderer Meinung.
• Nur 23% nehmen die Einschränkung des Mutterinstiktes durch den Ferkelschutzkorb hin, wenn dadurch die Arbeitssicherheit für den Landwirt steigt.
• Die Einschränkung des arttypischen Verhaltens der Sau durch den Ferkelschutzkorb ist tolerabel, wenn dadurch weniger Ferkel erdrückt werden, sagten 34% der Befragten. Ebenso viele stimmten dem nicht zu.

Die Auslaufhaltung für Mastschweine zu beurteilen, fiel den Probanden ohne Vorinformation leichter. Nur 24% der Umfrageteilnehmer konnten keine Bewertung aufgrund von fehlendem Wissen abgeben. 25% beurteilten das System vor der Informationsgabe als akzeptabel, danach waren es 76%.

71% sehen keine Probleme durch zunehmende Emissionen, Lärm und Geruch, wenn durch die Auslaufhaltung die Thermoregulation der Tiere verbessert wird. Für 77% der Teilnehmer sind höhere Emissionswerte, mehr Lärm und Geruch unbedenklich, wenn die Mastschweine dadurch mehr Luft und Licht erhalten bzw. mehr laufen können.

Die bekannten Nachteile der Außenhaltung änderten nichts an der positiven Meinung der Online-Teilnehmer zu diesem Haltungssystem. So nahmen die Umfrageteilnehmer z.B. die Erhöhung des Krankheits-risikos billigend in Kauf. Auch die steigende Arbeitsbelastung und die höheren Kosten waren für die Befragten kein Argument gegen die Auslaufhaltung.