Zur vierteljährlichen Kategorisierung der Betriebe werden rückwirkend alle Probenergebnisse der letzten zwölf Monate herangezogen. Im ungünstigsten Fall können die Untersuchungsergebnisse bis zu anderthalb Jahre alt sein. Das ist viel zu weit entfernt vom aktuellen Infektionsgeschehen im Bestand, beklagen Tierärzte und Berater. Denn dadurch werden Maßnahmen zum Senken des Salmonellendrucks oft zu spät ergriffen. Das erklärt z. T., warum die in Kategorie 3 abgerutschten Betriebe länger dort verharren.
Hinzu kommt, dass das derzeitige Bewertungssystem die Landwirte in falscher Sicherheit wiegt. Denn unternommen wird erst dann etwas, wenn der Betrieb in Kategorie 3 abgerutscht ist, weil mehr als 40 % der ausgewerteten Proben positiv waren. Dann ist das Kind aber schon in den Brunnen gefallen. Und sobald der Betrieb wieder unter die 40 %-Marke gelangt, ist vermeintlich wieder alles in Ordnung. Doch jeder in Kategorie 1 oder 2 eingestufte Betrieb mit ansteigenden Salmonellenbefunden ist ein potenzieller Kat. 3-Kandidat!