Jedes noch so gute Hygienemanagement in der Mast läuft ins Leere, wenn die Sauen des Ferkelerzeugers infiziert sind und die Salmonellen mit jeder Ferkellieferung wieder in den Maststall eingeschleppt werden. Das rechtfertigt sicher keine generelle Untersuchungspflicht für alle Sauenbetriebe. Und es rechtfertigt erst recht keine Kategorisierung der Ferkelerzeuger.
Wenn jedoch ein begründeter Verdacht besteht, dass die Ferkel den Erreger mitbringen, sollte der Salmonellenstatus der Ferkel bzw. des Sauenbestandes bestimmt werden. Dazu blutet man nicht die Sauen, denn mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit eines hohen Antikörpertiters. Stattdessen werden die Ferkel am Ende der Aufzucht getestet, entweder anhand von Blutproben oder per Kottupfer.
Sollte der Ferkelerzeuger bereits das Salmonellenproblem mit den Jungsauen einkaufen, ist es sinnvoll, eine Top-Down-Sanierung durchzuführen, also im Basiszuchtbetrieb zu beginnen und sich über den Vermehrer zum Ferkelerzeuger vorzuarbeiten. Denn auch in der Zucht- und Vermehrungsstufe gibt es keine Salmonellenfreiheit, wie aktuelle Untersuchungen in Weser-Ems zeigen (s. Übersicht 2). Bei 59 Jungsauenlieferungen hatte man jeweils von fünf Sauen Proben gezogen. Ergebnis: 42 % der Proben waren positiv, wenn man die Grenze bei OD 20 ansetzt.