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Abluftschächte mit Hochdruck reinigen

Lesezeit: 5 Minuten

Abluftschächte werden so gut wie nie gereinigt. Allein aus hygienischen Gründen ist das aber sinnvoll. Drei Schweinehalter haben den Schachtwäscher Flexi von der Firma Meier-Brakenberg für top agrar getestet.


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In Abluftschächten sammeln sich über die Jahre hinweg dicke Staubschichten an, die optimale Brutstätten für Salmonellen und Ungeziefer darstellen. Fällt der Staub aus den Schächten in die Buchten, steigt die Gefahr einer Salmonelleninfektion. Zudem erhöht sich durch den Schmutz der Luftwiderstand.


Für saubere Abluftschächte soll der „Schachtwäscher Flexi“ sorgen. Der Hersteller, die Firma Meier-Brakenberg, verspricht eine sichere und komfortable Reinigung der Schächte vom Boden aus. top agrar wollte wissen, ob der Schachtwäscher Flexi das hält, was er verspricht. Drei Schweinehalter haben den Wäscher deshalb ein halbes Jahr lang im Deck- und Wartestall, im Ferkelaufzuchtstall und im Maststall getestet.


Schnelle Inbetriebnahme:

Keine Probleme hatten unsere Tester beim Zusammenbauen des Gerätes. Der Wäscher besteht aus einem Hochdruckdüsenkopf mit flexiblen Abstandshaltern, einem PE-Halterohr und einem Hochdruckschlauch. Das Rohr soll das Einführen in den Abluftschacht erleichtern. Es dauerte nur wenige Minuten, um den Hochdruckdüsenkopf auf den Schlauch zu schrauben und das PE-Halterohr am oberen Teil des Schlauches anzubringen. Pluspunkte gab es auch für das Gewicht. Mit nur etwa 550 g lässt sich der Schachtwäscher von jedem Anwender leicht halten.


Vor der Reinigung wird der Wäscher von unten durch die Ventilatorflügel in den Schacht geschoben. Danach muss er an einen mobilen oder stationären Hochdruckreiniger gekuppelt werden. Ein Schnellverschluss erleichtert diese Tätigkeit. Bei zwei Testern bereitete das Einfädeln bei den ersten Einsätzen teilweise Probleme, da sich die Abstandshalter mit den Ventilatorflügeln verhakten. Mit etwas Übung und durch das Zusammenfalten der Abstandshalter ließ sich der Schachtwäscher in den folgenden Abluftrohren dann aber leichter am Ventilator vorbei einfädeln.


Übung macht den Meister:

Sobald der Wäscher im Schacht ist, kann die Reinigung beginnen. Der Wasserdruck und die im 40°-Winkel nach unten abstrahlenden Düsen sorgen dafür, dass das Gerät von selbst im Schacht hochwandert, so das Fazit unserer Tester. Wichtig ist allerdings, dass der Hochdruckreiniger eine Wassermenge von 1200 l/h schafft, bei besonders langen Schächten sind 1800 l/h nötig. Der Hersteller bietet je nach Wassermenge zwei Düsenausführungen an. Zum einen für Hochdruckreiniger mit einer Wassermenge von 1200 l/h bis 1800 l/h, zum anderen für Geräte mit einer Menge von mehr als 1800 l/h.


Auch der Durchmesser des Abluftkamins spielt eine Rolle. In 40er-Schächten wandert der Schachtwäscher nicht von allein nach oben, weil ihn die Abstandshalter bremsen. Hier muss man etwas per Hand nachhelfen. In breiteren Schächten ist das anders, hier muss gebremst werden. Alle Tester hatten den Dreh aber schnell raus. Nach zwei Einsätzen kannten sie die Funktionsweise und wussten schnell, ob der Wäscher von selbst nach oben wandert.


Saubere Arbeit:

Die eigentliche Reinigung erfolgt mit dem Wasserstrahl aus den sechs Düsen, die rund um den Düsenkopf angebracht sind. Alle Tester waren sich einig, dass der Schacht dadurch optimal gereinigt wird und der Schachtwäscher gut händelbar ist. Beim ersten Einsatz, wenn der Schacht noch nicht eingeweicht ist und viel alter Schmutz an den Schachtwänden haftet, sind allerdings mehrere Aufwärts- und Abwärtsbewegungen nötig. Alle drei Tester haben den Schlauch z.B. immer wieder einen halben Meter zurückgezogen. Dadurch konnte der Schacht eingeweicht werden und die Staubschicht löste sich schneller. Je öfter man den Schacht reinigt, umso schneller sind die folgenden Reinigungen erledigt. Bei der ersten Reinigung muss man ca. 10 bis 15 Minuten pro Schacht einkalkulieren. Später geht es fast doppelt so schnell, weil die Schmutzschicht deutlich geringer ist. Die Ventilatoren hielten dem nach unten gerichteten Wasserstrahl übrigens stand und blieben bei allen Testern heile.


Bevor der Hochdruckreiniger ausgeschaltet wird, ist unbedingt darauf zu achten, dass sich der Wäscher nur noch ein kleines Stück über dem Ventilator befindet. Sonst fällt der Schachtwäscher abrupt auf den Motor oder die Flügel. Zwei Tester machten diese Erfahrung. Um mögliche Schäden an den Ventilatoren zu vermeiden, schlug ein Tester vor, dass der Hersteller in der Bedienungsanleitung explizit darauf hinweist.


Alle Tester hatten nach der Reinigung Probleme damit, den Schachtwäscher durch den Ventilator aus dem Schacht zu ziehen. Die Abstandshalter verhakten sich immer wieder mit den Ventilatorflügeln, da sie bogenförmig angeordnet sind. Es nahm ungefähr fünf Minuten in Anspruch, um den Wäscher aus dem Schacht zu ziehen. Ein Tester merkte an, dass es hilfreich sein könnte, die Abstandshalter nicht wie bisher in einer gebogenen Form anzuordnen, sondern kurze Hartgummistücke sternförmig zu platzieren.


Schmutzige Angelegenheit:

Als optimaler Einsatzzeitpunkt wurde von allen Testern der Zeitpunkt vor der eigentlichen Stallreinigung genannt. So kann der Schmutz nach dem Einweichen im Zuge der restlichen Abteilreinigung mit dem Hochdruckreiniger entfernt werden.


Unzufrieden waren zwei Tester im Hinblick auf das Spritzwasser. Der Anwender steht fast direkt unter dem Schacht, sodass ein Großteil des Schmutzwassers auf ihm landet. Sie verglichen den Arbeitsgang mit einer Dusche. Schutzbrille, Helm und Waschanzug sind daher unerlässlich.


Ein Tester konnte diese Erfahrung nicht bestätigen. Er stand während der gesamten Reinigung etwa einen halben Meter neben dem Abluftschacht. Als aus dem Schacht klares Wasser kam, stellte er den Schachtwäscher ab und kontrollierte anschließend die Abluftschächte. Er hatte lediglich einen Waschanzug an und wurde nicht nasser als bei der üblichen Abteilreinigung.


198 € pro Gerät:

Zwei der drei Schweinehalter würden den Schachtwäscher Flexi zum Preis von 198 € kaufen und weiterempfehlen. In diesem Preis ist ein fünf Meter langer Schlauch inbegriffen. Ein Tester würde den Schachtwäscher zu diesem Preis nicht erwerben, da er keinen unmittelbaren positiven Effekt auf die Schweine sieht und für ihn das Preis-Leistungs-Verhältnis deswegen nicht passt. Franziska Plank


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