Michael Kersting aus Rheda-Wiedenbrück bekommt die Schlachtdaten direkt auf’s Smartphone geschickt.
Wenn ich morgens Mastschweine verlade, kann ich in der Regel nach einem Tag die Schlacht- und Befunddaten übers Internet abrufen“, lobt Ferkelerzeuger und Mäster Michael Kersting den Service von Schlachtdaten Online.
Der 43-jährige Landwirt bewirtschaftet im westfälischen Rheda-Wiedenbrück einen Kombibetrieb mit 220 Topigs-Sauen und 2000 Mastplätzen. Alle Ferkel werden selbst ausgemästet, kein Ferkel verlässt den Hof. Seit 2013 wird zudem nicht mehr kastriert. Die männlichen Ferkel werden als Eber gemästet. Die Futterverwertung liegt im Schnitt bei 1:2,65 und die Zunahmen betragen knapp 900 g.
Wöchentlich vermarktet Michael Kersting über einen Viehhändler 100 bis 120 Schweine. Alle Tiere werden vorm Verladen einzeln gewogen. Geschlachtet wird bei Tönnies. Der Schlachthof liegt nur gut fünf Kilo-meter vom Hof entfernt. Im Schnitt erzielen die weiblichen Tiere 1,102 und die Eber 1,019 Indexpunkte. Die Eber weisen ein durchschnittliches Schlachtgewicht von 93,7 kg auf, die Schlachtkörper der weiblichen Tiere wiegen im Schnitt 94 kg.
Seit gut fünf Jahren wertet Michael Kersting alle Schlachtdaten mithilfe von Schlachtdaten Online aus. „Hier habe ich den direkten Vergleich, wie die aktuelle Verkaufspartie im Vergleich zu früheren Lieferungen abgeschnitten hat. Ungereimtheiten stechen dabei sofort ins Auge“, lobt Kersting das System.
Sein erster Blick richtet sich auf die Schlachtgewichte. Stimmen die Werte mit den eigenen Wiegungen überein? Wurden alle gelieferten Tiere geschlachtet und korrekt abgerechnet?
Dann widmet er sich den Befunden. Was wurde am Schlachtband beanstandet? Stimmt das mit Kerstings eigenen Beobachtungen überein? „Früher habe ich die Befunde mit der Wiegeliste bekommen. Mit dem neuen Befundindex ist das Ganze jedoch sehr viel übersichtlicher und komfortabler geworden. Die Ampelfarben zeigen mir deutlich, wo Handlungsbedarf besteht“, lobt Kersting.
Seit einiger Zeit bereiten Kersting erhöhte Leberbefunde Probleme. „Da wir in angepachteten Altgebäuden in der Vormast zum Teil auf Stroh bzw. auf Teilspalten mästen, sind Spulwürmer für uns ein leidiges Thema“, berichtet Kersting. Zudem ist der Betrieb wegen der verbesserten Fruchtbarkeit knapp mit Flatdeckplätzen ausgestattet. Die Zeiten fürs Reinigen und Desinfizieren sind knapp bemessen, da immer wieder Ferkel aus dem Flatdeck nachschieben.
Seitdem er die Wurmbekämpfung auf Ivomec umgestellt und die Desinfektionszeit verlängert hat, zeigen sich jedoch bereits erste Erfolge. Die Leberbefunde sind seitdem deutlich zurückgegangen.
„Insgesamt ist die Aufbereitung der Schlachtbefunde ziemlich perfekt. Was fehlt, ist allenfalls eine grafische Darstellung, in der auf Wunsch der Verlauf der Befunde in den letzten Monaten abgebildet wird“, regt Michael Kersting als Verbesserungsvorschlag an. -lh-