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Alles klar für die Geburt?

Lesezeit: 5 Minuten

Wie Sie das Abteil und die Sauen perfekt auf die Geburt vorbereiten, erläutert Gerd Vahrenhorst, GFS Ascheberg.


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1 Wasser marsch!

Vor dem Reinigen des Abferkelabteiles werden grobe Verschmutzungen entfernt. Dann weichen Sie das Abteil gut ein, am besten über eine feste Einweichanlage. Im Anschluss bringen Sie über die Schaumlanze des Hochdruckreinigers einen fettlösenden Reiniger aus, der den Schmutzfilm von den Wänden und der Stalleinrichtung besser löst. Nach einer kurzen Einwirkzeit können Sie das Abteil dann gründlich reinigen, am besten mit heißem Wasser.


Voraussetzung für häufiges Reinigen sind gut zu reinigende Materialien, die nicht porös werden. Offene Stellen an den Abtrennungen, in die Schmutz eindringen kann, sollten vermieden werden. Und Fallrohre sollten Sie immer auch von innen reinigen.


2 Keimen den Garaus machen:

Pro Quadratmeter Stallfläche sollten Sie mindestens 0,4 l fertig angemischte Desinfektionsmittellösung ausbringen – vorausgesetzt, das Abteil ist bereits trocken. Ist das nicht der Fall, muss die Aufwandmenge entsprechend erhöht werden. Auslitern hilft, um die exakte Menge pro m2 zu erreichen.


Damit keine Desinfektionslücken entstehen, sollten alle Flächen eine Stunde lang benetzt sein. Da das die Einweichanlage oftmals nicht schafft, verwenden Sie am besten die Schaumlanze oder eine separate Desinfektionsspritze des HD-Reinigers, um die Lösung auszubringen. Schützen Sie dabei elektronische Teile. Und nehmen Sie regelmäßig Abklatschproben, um das Ergebnis der Desinfektion zu überprüfen.


3 Leitungen durchspülen:

Vor dem Einstallen der Sauen sollten Sie alle Absperrhähne an den Wasserleitungen öffnen, um diese gründlich durchzuspülen. Die Stichleitungen zu den Sauentrögen spülen Sie am besten durch, indem Sie den Nippel mit einer Wäscheklammer fixieren. Zum Festklemmen eignen sich auch Futterpellets, die sich durch das Wasser allmählich auflösen und deshalb nicht mehr entfernt werden müssen. Das Wasser in den Leitungen zu den Ferkeltränken sollten Sie erst kurz vor der Geburt ablassen. Wichtig ist auch, dass Sie Desinfektionsmittel- und sonstige Reste aus den Trögen entfernen, beispielsweise über ein Ablassventil oder mithilfe eines Nass-Trocken-Saugers.


4 Temperatur überprüfen:

Ob das Abteil vor dem Einstallen mit der Gaskanone aufgeheizt werden muss, hängt von der Jahreszeit sowie von der Größe und Isolierung des Abteiles ab. Da sich Boden- und Lufttemperatur unterscheiden, sollten Sie die Bodentemperatur separat mit einem Laserthermometer messen. Auf den Ferkelrosten sind 21 °C optimal, die Sau mag es lieber etwas kühler.


Vor dem Abferkeln können die Temperaturunterschiede im Abteil mithilfe einer Wärmebildkamera überprüft werden. So können Sie beispielsweise Kältebrücken und defekte Heizplatten rechtzeitig erkennen und austauschen.


5 Zeit zum Duschen:

Die Sauen sollten mindestens eine Woche vor dem Geburtstermin ins Abferkelabteil eingestallt werden. Zuvor werden die Tiere gewaschen, am besten in einer separaten Sauendusche. Dort stallen Sie die Sauen so eng auf, dass sie nicht raufen können. Jungsauen sollten getrennt von Altsauen gewaschen werden. Wichtig ist eine ausreichende Belüftung der Sauendusche, denn Sauerstoffmangel kann Totgeburten verursachen.


Zum Waschen verwenden Sie am besten warmes Wasser und ein Tierwaschmittel. Bei Räude ist der Einsatz eines speziellen Mittels ratsam. Und wenn Sie die Sauen erst in der Abferkelbucht waschen können, sollten Sie zumindest ein desinfizierendes Waschmittel einsetzen. j


6 Jungsauen begrüßen:

Für Jungsauen ist im Abferkelstall alles neu. Um sie zu beruhigen, stallen Sie Jung­sauen am besten immer zwischen zwei Altsauen auf. Wenn der Trog mit einem Tränkenippel ausgestattet ist, ist es wichtig, dass die Jung­sauen auch dieses System vorab kennengelernt haben und nicht nur den Trogfluter.


Um Vertrauen zu den Jungsauen aufzubauen, können Sie diese täglich mit Apfelsaft oder einer anderen schmackhaften Flüssigkeit drenchen. Wenn Sie zudem täglich den Daumen auf die spätere Injektionsstelle im Nacken der Tiere legen, klappt es mit einer möglichen Gabe z. B. von Oxytocin später besser.


7 Gesäugepflege:

Um die Heilung von Wunden und Striemen am Gesäuge der Sauen zu fördern und dieses geschmeidiger zu machen, können Sie es mit einem jodhaltigen Mittel einsprühen, beispielsweise einem Dippmittel für Kühe. Sollten Sie das ganze Tier benetzen wollen, achten Sie darauf, dass das Mittel nicht in die Augen und auf die Schleimhäute kommt. Zum Besprühen können Sie eine Rückenspritze oder einen Hand-Drucksprüher verwenden.


8 Jutesack zum Nestbau:

. Der natürliche Nestbautrieb hilft den Sauen, Nervosität vor dem Abferkeln abzubauen. Sie sollten die Tiere deshalb darin unterstützen und ihnen Stroh oder Sägespäne anbieten. Stroh ist jedoch wegen der Mykotoxingefahr bedenklich und verschlechtert die Fließfähigkeit der Gülle. Empfehlenswerter ist ein Jutesack. Ihn versetzt die Sau zudem mit Speichel. Deshalb sollte der Sack während und nach der Geburt ins Nest gelegt werden, um die Ferkel stärker daran zu binden.


9 Nest bereiten:

Die Ferkelnester sollten Sie zur Geburt auf 40 °C aufheizen und mit Hygienepulver einstreuen. Mithilfe des Pulvers werden die neugeborenen Ferkel schneller trocken und legen sich dann gern im Nest ab. Tipp: Wenn Sie das Hygienepulver mit Sägemehl vermischen, klebt es weniger an den Ferkeln fest.


10 Klauen kürzen:

Wenn die Sauen in der Abferkelbucht liegen, ist der ideale Zeitpunkt gekommen, um die Afterklauen zu schneiden und so ein Abreißen zu verhindern. Am besten stutzen Sie die Klauen, wenn die Ferkel schon einige Tage alt sind. Vorher könnte es die Geburt gefährden. Wichtig ist ein stabiles Werkzeug mit ordentlicher Gegenschneide. Und schneiden Sie nicht auf einmal zu viel ab, sondern wagen Sie sich stattdessen lieber scheibchenweise vor.


Bei Ballenwucherungen mit dicker Hornhautschicht besteht die Gefahr, dass sich der Ballen spaltet. Nehmen Sie deshalb überschüssige Hornhaut vorsichtig mit einem Winkelschleifer ab.

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