Das von tragenden Stuten gewonnene Hormon PMSG wird schon seit Langem erfolgreich zur Zyklussteuerung bei Sauen eingesetzt. Seitdem brutale Videobilder von „Stuten-Blutfarmen“ in Südamerika im Fernsehen die Runde machten, ist es allerdings in Verruf geraten. Doch es gibt zwei gut funktionierende Alternativen, die Prof. Dr. Johannes Kauffold von der Uni Leipzig kürzlich während des bpt-Tierärztekongresses in München vorstellte:
- Das rein synthetisch hergestellte Peforelin (Maprelin), ein GnRH-Analogon. Es stimuliert selektiv die FSH-Ausschüttung. Der Wirkstoff wird im Anschluss an eine Altrenogest-Behandlung oder 24 Stunden nach dem Absetzen der Ferkel verabreicht. Die Rausche soll sich dann innerhalb von sieben Tagen einstellen.
- Die „Fixed Time Insemination“. Hier wird Buserelin (Porceptal) verabreicht, ebenfalls ein GnRH-Analgogon. Nach der Injektion soll nach Herstellerangaben eine einmalige Besamung ausreichen.
Die Uni Leipzig hat die Anwendungsempfehlung etwas verändert: Die Sauen werden nachmittags abgesetzt. 91 Stunden später erfolgt die Injektion. Weitere 30 bis 33 Stunden später wird dann besamt. Da nur einmal besamt wird, empfiehlt Prof. Kauffold, nur einwandfreies Sperma von fruchtbaren Ebern zu verwenden.