Im LVZ Futterkamp in Schleswig-Holstein wurde im Rahmen einer großen Datenauswertung mit fast 7000 Schweinen überprüft, mit wie vielen Tagen Mastschweine die Schlachtreife erreichen, die während der Saugferkel- und Ferkelaufzuchtphase an der eigenen Mutter, an einer Ammensau oder an einer künstlichen Amme gehalten wurden.

Ergebnisse: Die Ferkel aus den drei Aufzuchtverfahren wurden mit einem fast identischen Gewicht von etwa 33 bis 34 kg in die Mast eingestallt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Ferkel der künstlichen Amme aber bereits vier Tage älter als die Tiere, die sich bei ihrer Mutter ernährten. Der Altersunterschied zur Ammensau lag bei gut zwei Tagen.

Der „Zeitverlust“ vergrößerte sich bis zum Mastende deutlich. Das lag vor allem an den wesentlich niedrigeren Tageszunahmen. Die Ferkel, die an der künstlichen Amme gefüttert wurden, erreichten in der Mast nur 798 g tägliche Zunahmen, die Tiere in den anderen beiden Gruppen schafften 854 g bzw. 867 g tägliche Zunahmen. Dadurch waren die Ferkel von der Kunstamme bei der Schlachtung satte zehn Tage älter.

Fazit: Ferkel, die an einer künstlichen Amme aufgezogen werden, erreichen sowohl in der Saugferkelphase als auch in der Mast deutlich geringere Tageszunahmen. Nur während der Aufzuchtphase sind sie überlegen. Trotz der „Aufholjagd“ im Flatdeck erreichen sie das Mastende aber erst zehn Tage später als Schweine, die bei ihrer Mutter bzw. an einer Ammensau aufgezogen werden.

Kontakt: Dr. Onno Burfeind, LVZ Futterkamp, E-Mail: oburfeind@lksh.de