Der Antibiotikaeinsatz in der Schweinehaltung ist weiter rückläufig. Das verdeutlichen die aktuellen Zahlen zur Therapiehäufigkeit, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) Anfang Oktober veröffentlicht hat. Bei den Absetzferkeln verringerte sich die Kennzahl 1 (Median) im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte 2016 von 3,060 auf 3,023 und die Kennzahl 2 (3. Quartil) von 11,077 auf 10,766.
Vergleicht man alle bisherigen sechs Meldezeiträume (siehe Übersicht), dann wird jedoch deutlich, dass die Kurven nach großen Anfangserfolgen inzwischen immer stärker abflachen. Experten vermuten, dass die Talsohle beim Antibiotikaverbrauch fast erreicht ist. Eine weitere Absenkung sei kaum mehr möglich, ohne zu riskieren, dass kranke Tiere aus Furcht vor einer Kennzahlüberschreitung gar nicht mehr behandelt würden.
Fachleute fordern daher einen Strategiewechsel. Statt einer reinen Verbrauchs- benötige man jetzt eine Resistenz-Datenbank. Zudem müsse man die Tiergesundheit anhand von Schlachthofbefunden und Sterblichkeitsraten in den Mittelpunkt stellen.