Die Gefahr, dass die Afrikanische Schweinepest (ASP) von Ost- nach Westeuropa verschleppt wird, ist nach wie vor groß. Nach Angaben der Welt-Tiergesundheitsorganisation OIE gab es in den ersten drei Monaten dieses Jahres in Osteuropa insgesamt 604 neu registrierte ASP-Fälle, vor allem bei Wildschweinen.
Unrühmlicher Spitzenreiter ist Estland mit 321 bestätigten ASP-Fällen, gefolgt von Lettland mit 236 Ausbrüchen. Auf Platz drei folgt Litauen mit 42 ASP-Seuchenfällen, und in Polen wurden von Januar bis März 2016 fünf ASP-Fälle gemeldet. In Lettland befürchtet man inzwischen, dass die ASP in der Wildschweinepopulation zum Dauerproblem wird. Denn das Virus breitet sich weiter aus und erreicht immer neue Gebiete, obwohl in 2015 mehr als 10000 Schwarzkittel geschossen wurden.
Auch in Polen wächst der Unmut der Landwirte über die ständig wachsenden Wildschweinebestände. Im März hat das Fachmagazin „top agrar polska“ eine Petition ins Leben gerufen, die die konservative Regierung unter Premierministerin Beata Szydło auffordert, Wildschweine intensiver bejagen zu lassen. Der Schwarzkittelbestand müsse um mindestens die Hälfte reduziert werden.