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Ausreichend Kolostrum wirkt nachhaltig

Lesezeit: 3 Minuten

Die Überlebenschancen in der Aufzucht steigen, wenn die Ferkel früh viel Kolostrum trinken.


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Die frühe Aufnahme von Kolostrum stärkt die neugeborenen Ferkel und schützt sie vor Infektionen während der Säugezeit. Doch hat die Biestmilchaufnahme auch Einfluss auf die Verluste und Zunahmen während der Aufzucht- und Mastphase? Das hat die belgische Universität Gent in einer Praxisstudie untersucht.


Insgesamt analysierten die Wissenschaftler die Gewichtsentwicklung und die Verluste von 1455 Ferkeln vom Zeitpunkt der Geburt bis zum Ende der Mast. Die Ferkel stammten aus zehn konventionell geführten Sauenherden. Für den Versuch wählten die Wissenschaftler aus jedem Betrieb zehn Würfe aus. Das erste Wiegen erfolgte direkt nach der Geburt. Die Gewichtserfassung wurde beim Absetzen und drei Mal in der Mast wiederholt.


Kolostrumaufnahme berechnet:

Die Kolostralmilchaufnahme berechneten die Wissenschaftler mithilfe eines mathematischen Modells. Dieses basiert auf dem Geburtsgewicht der Ferkel, dem Gewicht nach 24 Lebensstunden und der Zeitdauer der Kolostrumaufnahme zwischen den beiden Wiegungen. Festgehalten wurden außerdem das Geschlecht, die Geburtsreihenfolge und die Zeitdauer von der Geburt bis zur ersten Milchaufnahme.


Ergebnisse:


  • Die mathematisch kalkulierte Kolostrumaufnahme lag im Durchschnitt aller Ferkel bei 367 g, die höchste Aufnahme bei 899 g. Im Schnitt wogen die Tiere bei der Geburt 1,27 kg.
  • Von der Geburt bis zur ersten Milchaufnahme vergingen im Durchschnitt 52 Minuten. Die schnellsten Ferkel tranken bereits nach drei Minuten Biestmilch, das langsamste Ferkel erst nach 410 Minuten.
  • Während der Säugephase verendeten im Durchschnitt 11,9% der säugenden Ferkel, in der Aufzucht waren es 6,9% und in der Mast 1,5%.
  • Je früher die Ferkel Kolostrum tranken und je schwerer sie bei der Geburt waren, desto höher waren die Über-lebenschancen in der Säuge- und Aufzuchtphase. In der Mast wurde dieser Zusammenhang nicht mehr nachgewiesen.
  • Eine gegenüber dem Durchschnitt 2,7 Minuten längere Zeitspanne zwischen der Geburt und der ersten Kolostralmilchaufnahme führte zu einer um 10% höheren Sterblichkeit während der Säugeperiode. Dauerte es bis zur ersten Milchaufnahme 7,4 Minuten länger als im Durchschnitt, stieg die Verlustwahrscheinlichkeit um 17% an.
  • Bei Ferkeln, die keine bzw. sehr spät geringe Mengen Biestmilch tranken und ein mittleres Geburtsgewicht aufwiesen, lag die Wahrscheinlichkeit, dass sie bereits während der Säugezeit verenden, bei 69%. Bei durchschnitt-licher Biestmilchaufnahme und sonst gleichen Bedingungen sank der Wert auf 5%.
  • Ohne bzw. bei sehr geringer Biestmilchaufnahme und mittlerem Geburtsgewicht überlebten die Ferkel die Aufzucht mit einer Wahrscheinlichkeit von 18% nicht. Bei einer durchschnittlichen Biestmilchaufnahme von 367 g sank die Ausfallwahrscheinlichkeit im Flatdeck bereits auf 4%.
  • Bei Ferkeln mit durchschnittlichen Geburtsgewichten von 1,27 kg führte die frühe und ausreichende Versorgung mit Kolostrum zu steigenden Zunahmen. Das war während der Säugezeit, in der Aufzucht und während der Mast zu beobachten.
  • Bei durchschnittlichen Geburtsgewichten wirkte sich jedes zusätzlich aufgenommene Gramm Biestmilch positiv auf die spätere Gewichtsentwicklung aus. Ein Gramm mehr Biestmilch führte zu 3,5 g höheren Absetzgewichten, 10 g höheren Gewichten beim Umstallen in die Mast und 17 g höheren Endgewichten am Mastende.


Fazit:

Durch eine ausreichende und frühe Kolostrumaufnahme sinken die Verluste während der Säuge- und Aufzuchtphase. In der Mast lässt sich dieser Effekt nicht mehr nachweisen. Bei hoher Biestmilchaunahme steigen die Zunahmen.

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