Die Vorgaben für die halbjährliche Meldung des Antibiotikaverbrauchs an die HIT-TAM-Datenbank sollen ab nächstem Jahr geändert werden. Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) hat dazu Anfang Januar ein Eckpunktepapier vorgestellt:
Geplant ist, dass für die halbjährliche Meldung des Antibiotikaverbrauchs künftig der Hoftierarzt zuständig sein soll. Der Tierhalter meldet nur die Tierzu- bzw. Abgänge und bestätigt die Tierarztangaben.
Meldepflichtig sind künftig alle Schweinehalter, auch Hobbyhalter.
Laut Entwurf muss künftig auch der Antibiotikaverbrauch bei Sauen, Saugferkeln und bei nicht zur Mast bestimmten Schweinen ab 30 kg LG gemeldet werden.
Die Intensität der Datenauswertung soll von der Bestandsgröße abhängig sein. Für Betriebe ab 85 Sauen sowie mehr als 250 Aufzuchtferkeln ab 30 kg LG oder mehr als 250 Mastschweinen wird aus den Verbrauchsdaten wie gewohnt die einzelbetriebliche Therapiehäufigkeit errechnet, die der Landwirt dann mit den beiden bundesweit errechneten Therapieindices vergleichen muss.
Für kleinere Schweinebestände dienen die Werte nur zur Beobachtung, wie sich die Wirkstoffauswahl und -menge bundesweit entwickeln.
Der Verbrauch von Wirkstoffen, die für die Humanmedizin besonders wichtig sind (Fluorchinolone, Cephalosporine der 3. und 4. Generation und Polymyxine), soll bei der Berechnung der Therapiehäufigkeit stärker gewichtet werden. Ihr Verbrauch wird mit dem Faktor 5 multipliziert.
Die bundesweit gültigen Therapieindices sollen künftig nur noch alle zwei Jahre berechnet werden. Tierhalter, deren Therapiehäufigkeit im oberen Quartil liegt, bekommen dadurch mehr Zeit, den Antibiotikaeinsatz durch entsprechende Maßnahmen zu senken.
Wenn sich allerdings nach 24 Monaten kein Erfolg einstellt, muss eine umfangreiche Labordiagnostik eingeleitet werden. Außerdem sollen die Veterinärämter stärkere Durchgriffsmöglichkeiten erhalten – bis hin zu angeordneten Impfungen oder einer Verringerung der Besatzdichte im Stall.
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Die Vorgaben für die halbjährliche Meldung des Antibiotikaverbrauchs an die HIT-TAM-Datenbank sollen ab nächstem Jahr geändert werden. Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) hat dazu Anfang Januar ein Eckpunktepapier vorgestellt:
Geplant ist, dass für die halbjährliche Meldung des Antibiotikaverbrauchs künftig der Hoftierarzt zuständig sein soll. Der Tierhalter meldet nur die Tierzu- bzw. Abgänge und bestätigt die Tierarztangaben.
Meldepflichtig sind künftig alle Schweinehalter, auch Hobbyhalter.
Laut Entwurf muss künftig auch der Antibiotikaverbrauch bei Sauen, Saugferkeln und bei nicht zur Mast bestimmten Schweinen ab 30 kg LG gemeldet werden.
Die Intensität der Datenauswertung soll von der Bestandsgröße abhängig sein. Für Betriebe ab 85 Sauen sowie mehr als 250 Aufzuchtferkeln ab 30 kg LG oder mehr als 250 Mastschweinen wird aus den Verbrauchsdaten wie gewohnt die einzelbetriebliche Therapiehäufigkeit errechnet, die der Landwirt dann mit den beiden bundesweit errechneten Therapieindices vergleichen muss.
Für kleinere Schweinebestände dienen die Werte nur zur Beobachtung, wie sich die Wirkstoffauswahl und -menge bundesweit entwickeln.
Der Verbrauch von Wirkstoffen, die für die Humanmedizin besonders wichtig sind (Fluorchinolone, Cephalosporine der 3. und 4. Generation und Polymyxine), soll bei der Berechnung der Therapiehäufigkeit stärker gewichtet werden. Ihr Verbrauch wird mit dem Faktor 5 multipliziert.
Die bundesweit gültigen Therapieindices sollen künftig nur noch alle zwei Jahre berechnet werden. Tierhalter, deren Therapiehäufigkeit im oberen Quartil liegt, bekommen dadurch mehr Zeit, den Antibiotikaeinsatz durch entsprechende Maßnahmen zu senken.
Wenn sich allerdings nach 24 Monaten kein Erfolg einstellt, muss eine umfangreiche Labordiagnostik eingeleitet werden. Außerdem sollen die Veterinärämter stärkere Durchgriffsmöglichkeiten erhalten – bis hin zu angeordneten Impfungen oder einer Verringerung der Besatzdichte im Stall.