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Bereit für die nächste Hitzewelle?

Lesezeit: 5 Minuten

Meteorologen erwarten einen weiteren Hitzesommer. Wir haben neun Tipps für Sie, wie Sie Ihre Stalllüftung für den Sommerbetrieb fit machen und die Funktion der Alarmanlage überprüfen.


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Die heißen Sommer der letzten beiden Jahre haben die Stalllüftungen und Kühlvorrichtungen auf eine harte Belastungsprobe gestellt. Und im Moment deutet vieles darauf hin, dass es auch in diesem Jahr in den Ställen ähnlich „heiß hergehen“ wird.


Hitze kann für Schweine schnell zu einer lebensbedrohlichen Strapaze werden, wenn die Lüftung nicht richtig eingestellt wurde, die Stallkühlung defekt ist oder die Alarmanlage im entscheidenden Moment nicht auslöst.


Lassen Sie es nicht so weit kommen! Machen Sie Ihre Lüftung fit für die heißen Tage. Stellen Sie die Klimaregler sowie die Zuluftklappen richtig ein. Checken Sie, ob alle Funktionen Ihrer Alarmanlage aktiviert sind und ob im Ernstfall die Alarm-Weiterleitung auch funktioniert! Hier die wichtigsten Punkte, die Sie dabei beachten sollten.


1. Zuluftöffnungen prüfen


An heißen Tagen muss die Luft schneller ausgetauscht werden. Prüfen Sie daher jetzt, ob die Poren der Rieseldecke bzw. Rieselkanäle frei sind. Öffnen Sie zudem die nötigen Klappen und Schieber für den Sommerluftbedarf. Oder wenn dieses durch den Lüftungscomputer geschieht: Schauen Sie, ob die Steuerung für den Sommerbetrieb richtig eingestellt ist! Checken Sie z.B. die Einstellungen im Lüftungscomputer und die Stellmotoren der Zuluft-Jalousien. Fahren sie die Zuluftöffnungen richtig auf, oder sitzen die Stellmotoren womöglich fest?


2. Kühldüsen checken


Testen Sie jetzt, ob alle Rohre und Verschraubungen der Befeuchtungskühlung intakt sind. Lassen Sie die Anlage kurz Probe laufen. Auf diese Weise sehen Sie schnell, ob alle Düsen frei sind und funktionieren.


Defekte Düsen werden gereinigt oder ausgetauscht. Kontrollieren Sie auch das Filterpaket der Kühlung: Müssen die Filter gesäubert oder erneuert werden? Zeigen die Fühler der Regelung noch plausible Werte an? Oder müssen Temperaturmessungen nachgestellt bzw. Feuchtefühler ersetzt werden?


3. ventilatoren startklar?


Einige Ventilatoren springen nur an sehr heißen Tagen an, wenn die maximale Luftrate benötigt wird. Mitunter werden diese sogenannten Sommerventilatoren über Winter ausgebaut. Sorgen Sie dafür, dass diese Sommerventilatoren ebenso wie andere nicht genutzte Lüfter rechtzeitig einsatzbereit sind. Prüfen Sie, ob die Lüfter ohne Probleme anspringen, indem Sie die Solltemperatur kurzzeitig herab- oder die Minimalluftrate hochsetzten. Checken Sie dabei auch gleich, ob sich die Absperrklappen – soweit vorhanden – vorschriftsmäßig öffnen.


4. Sommermodus einstellen


Ist Ihr Lüftungscomputer bereits auf Sommerbetrieb umgestellt? Wenn nicht, dann müssen Sie das schnellstens nachholen. Im Sommer bzw. bei hohen Temperaturen sollte die Solltemperatur zwei bis drei Grad höher eingestellt werden als im Winter.


Das gilt auch für die Luftrate. Wurde sie im Winter von Hand zurückgefahren, muss diese Korrektur für den Sommerbetrieb wieder aufgehoben werden. Bei Reglern mit Absenkautomatik werden einige Lüftungsparameter automatisch angepasst. Aktivieren Sie diese Funktionen und kontrollieren Sie die alten Einstellungen!


5. Testalarm auslösen


An heißen Tagen kommt es bei einem Lüfterausfall auf jede Minute an! Deshalb ist es wichtig, zeitnah per Alarmfunktion informiert zu werden. Lösen Sie spätestens alle 14 Tage einen Testalarm aus, um zu sehen, ob alle Alarmgeber und Warnleuchten funktionieren. Überprüfen Sie dabei auch gleich, ob die eingestellte Alarm-Weiterleitung funktioniert und ob die Akkus der Alarmanlage noch funktionsfähig sind. In der Regel sollten sie alle zwei Jahre erneuert werden. Beachten Sie die Hinweise des Herstellers!


6. Alle Alarmeinstellungen Überprüfen


Checken Sie, ob die Alarmfunktion für sämtliche Abteile aktiviert ist. Prüfen Sie bei der Gelegenheit auch gleich die Schaltpunkte, wann der Alarm auslöst. Die meisten Schaltpunkte orientieren sich an der Solltemperatur: Wird die Solltemperatur um 8 bis 10°C überschritten, wird Alarm ausgelöst. Der Maximalwert, bei dem Alarm ausgelöst werden muss, liegt bei 34 bis 36°C. Diese Temperatur sollte im Stall auch an heißen Tagen nicht überschritten werden, ohne dass Sie alarmiert werden! Kontrollieren Sie, ob der Alarm auch bei Stromausfall oder beim Auslösen des FI- bzw. eines Motorschutzschalters noch funktioniert.


7. Alarm weiterleiten


Testen Sie, ob Ihr Telefon-Wählgerät, das den Alarm weiterleiten soll, ausfallsicher aufgebaut ist. Bisherige Analog-Telefone funktionierten auch bei Stromausfall. Bei ISDN-Anschlüssen war nur die Hauptverbindung ausfallsicher. Bei der neuen IP-Telefonie muss der Router auf jeden Fall über eine Unterspannungs-Versorgung-Anlage(USV)mit Strom versorgt werden, um eine Alarm-Weiterleitung für mindestens 20 bis 30 Minuten zu garantieren. Am schnellsten lässt sich das kontrollieren, wenn man die Stromversorgung für den Router in Anwesenheit für länger als eine Minute kontrolliert unterbricht.


8. Telefonnummern aktuell?


Kontrollieren Sie von Zeit zu Zeit, ob alle Telefonnummern, an die der Alarm im Ernstfall weitergeleitet wird, noch aktuell sind. Sinnvoll ist, mehrere Telefonnummern zu hinterlegen, die je nach Erreichbarkeit nacheinander angewählt werden. Arbeiten Sie bei abseits gelegenen Ställen mit einem GSM-Modem und einer Prepaid-Telefonkarte, sollten Sie in regelmäßigen Abständen prüfen, ob noch genügend Guthaben auf der Karte ist. Einige Gerätehersteller haben dafür auch schon automatische Testfunktionen eingebaut. Ansonsten ist es sicherer, hierfür einen preiswerten, festen Mobilfunkvertrag abzuschließen.


9. Notfallplan erstellen


Hängen Sie neben die Alarmanlage einen Notfallplan, damit auch in Ihrer Abwesenheit jeder Betriebsangehörige sofort weiß, was im Notfall zu tun ist. Auf dem Plan sollten Ihre Handynummer und die des Lüftungsmonteurs vermerkt sein. Zudem sollte der Plan Anweisungen enthalten, welche Knöpfe im Alarmfall zu betätigen sind, welche Türen und Fenster sofort geöffnet werden müssen und wie man das Notstromaggregat in Betrieb nimmt. Proben Sie den Notfall mindestens einmal jährlich mit allen Betriebsangehörigen!


henning.lehnert@topagrar.com


Unser Autor


Rolf Feldmann, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

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