Unkastrierte Jungeber sind aktiver als weibliche und kastrierte Tiere. Oft ist ein verstärktes Aufreiten zu beobachten. Dadurch steigt die Gefahr von Verletzungen. Im niederländischen Schweine Innovations Center (VIC) Sterksel wurde untersucht, ob sich Eber durch bestimmte haltungstechnische Maßnahmen beruhigen lassen.
An dem Versuch nahmen in drei Durchgängen 864 Tiere teil. Folgende Versuchsvarianten wurden gewählt:
- 8 Stunden 40 Lux (Kontrolle).
- Verlängerung der Beleuchtungs-dauer auf maximal 16 Stunden je Tag mit 40 Lux.
- Grünes Licht, 8 Stunden bei 40 Lux.
- 12 bzw. 24 Tiere pro Bucht mit jeweils 1 m2 Fläche je Tier.
- Einbau einer „Fluchtwand“ als Rückzugsmöglichkeit in die Bucht.
Ergebnisse: Weder der Einsatz von grünem Licht noch die Verlängerung der Beleuchtungszeit auf 16 Stunden pro Tag hatten Einfluss auf die Häufigkeit des Aufspringens. Es gab allenfalls leichte zeitliche Verschiebungen (siehe Übersicht 1). Allerdings führte die längere Beleuchtungszeit dazu, dass die Eber in den Tagen um den Ausstallzeitpunkt weniger aggressiv waren.
Unterschiedliche Tierzahlen pro Bucht bzw. der Einbau einer Schutzwand trugen auch nicht dazu bei, dass die Eber weniger oft aufsprangen. Im Gegenteil: Es traten zum Teil sogar vermehrt Hautverletzungen auf.
Fazit: Eine längere Beleuchtungsdauer führt zwar dazu, dass Jungeber gegen Ende der Mast weniger aggressiv sind. Die Häufigkeit des Aufreitens lässt sich dadurch aber nicht reduzieren. Das Gleiche gilt beim Einsatz von grünem Licht bzw. beim Einbau einer Schutzwand in der Bucht.
Kontakt: Carola van der Peet-Schwering, Uni Wageningen, E-Mail: carola.vanderpeet@wur.nl