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Besamung erledigt der Spermalieferant

Lesezeit: 4 Minuten

Sauenhalter Manfred Körbel hat seine Produktion konsequent durchforstet. Jetzt weiß er, wo er bisher Geld liegen ließ.


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Manfred Körbel (Name geändert) hält 250 produzierende Sauen. Die Umrauschquote beträgt laut Sauenplaner im Schnitt 12 %. Der Landwirt weiß, dass dieser Wert im Vergleich zu Be-rufskollegen eher mäßig ist. Die besten Betriebe in Körbels Arbeitskreis erreichen Umrauschquoten von unter 7 %.


Mit seinem Berater schaut sich der Landwirt daraufhin nicht nur die durchschnittliche Umrauschquote an, sondern auch die Monatsstatistiken der letzten Wirtschaftsjahre (WJ). Ergebnis: Die Umrauschquoten der Monate Juli und August liegen mit über 25 % immer sehr hoch (siehe Übersicht 3 auf Seite S 26). „Klar“, denkt er, „im Sommer sinkt die Sauenfruchtbarkeit wegen der Hitze generell.“ Aber auch die Werte der Monate November und April sind deutlich schlechter. Und das, wie sich herausstellt, nicht nur im vergangenen WJ, sondern auch in den Vorjahren.


Besamung vergeben:

Jetzt, da er die Ergebnisse der Einzelmonate schwarz auf weiß sieht, erkennt er die Ursache. Er betreibt Ackerbau mit einer Getreide/Mais-Fruchtfolge. Wenn im Sommer die Getreideernte ansteht, im Herbst die Getreidebestellung sowie die Mais-ernte und im Frühjahr die Maisbestellung, ist Körbel auf dem Acker und nicht im Stall. Und das rächt sich.


Er überlegt, was er tun kann. Der Ackerbau ist für ihn eine willkommene Abwechslung, auf die er nicht verzichten möchte. Und seine Arbeitstage kann und will er auch nicht verlängern. Da er die Arbeit im Deckzentrum alleine bewältigt, entschließt er sich, den Besamungsservice des Spermalieferanten in Anspruch zu nehmen und die Besamung der Sauen durch einen versierten Fachmann erledigen zu lassen.


Der Erfolg stellt sich schnell ein. In den Monaten, in denen er viel Zeit auf dem Acker verbringt, sinken die Umrauschquoten dank der Unterstützung des Besamungsfachmannes deutlich. Finanziell bringt ihm die Reduzierung jedes Verlusttages mehr als 7 €.


Berater selektiert Altsauen aus.

Ein zweiter Schwachpunkt im Betrieb ist die Abferkelquote. Sie liegt bei nur 79 %. Zudem fällt Körbel auf, dass seine Sauen im Schnitt des Jahres nur 2,29 Würfe bringen – und das bei einer Säugezeit von durchschnittlich 24 Tagen.


Die Erklärung findet er bei der Analyse der Verlusttage. Der Landwirt stellt fest, dass neben den Sauen, die umgerauscht haben, etliche Tiere im Laufe der Trächtigkeit verworfen haben. Dadurch erhöhten sich die Produktionstage, ohne dass dahinter ein Wurf und damit eine Leistung stand.


Zusammen mit dem Berater findet er auch heraus, dass er nach dem Absetzen zu viele Sauen belegt, die schlechte Leistungen bringen. Meist entscheidet Körbel aus dem Bauch heraus, ob eine Sau noch einmal belegt wird. Objektive Kriterien hat der Landwirt bislang nicht festgelegt. Das will er ändern. Anhand festgelegter Parameter wie z. B. Alter, Fitness und Zahl der abgesetzten Ferkel, mithilfe der Sauenkarten und unter Mitwirkung seines Beraters will Körbel die Sauen künftig einzeln beurteilen und bereits in der zweiten Säugewoche entscheiden, welche Tiere zum Schlachter gehen. Zudem sollen Umrauscher künftig früher gemerzt werden. Körbels Ziel ist, durch eine schnellere Wurffolge die Zahl der abgesetzten Ferkel zu erhöhen. Sein Gewinn würde um 21 500 € pro Jahr bzw. 59 € pro Tag steigen, wenn er zwei Ferkel mehr pro Sau und Jahr absetzt (Grenzgewinn 43 €).


Futterkosten sind zu hoch.

Der größte Kostenblock in der Sauenhaltung sind die Futterkosten. Sie schlagen mit mehr als 60 % der variablen Kosten zu Buche. Grund genug für Körbel, sich mit dem Futterverbrauch näher zu beschäftigen. Die notwendigen Zahlen findet der Landwirt in der Buchführung, und zwar im Geldbericht mit Mengenangaben. Als Vergleich zieht Körbels Berater die Betriebszweigauswertung spezialisierter Sauenhalter heran.


Ergebnis: Die Futterkosten liegen in den Top-Betrieben um 23 € je Sau bzw. um 1,39 € je verkauftem Ferkel unter Körbels Zahlen (siehe Übersicht 4). Käme Körbel auch dahin, könnte er bei 250 Sauen knapp 14 000 € Futterkosten jährlich einsparen. Oder anders ausgedrückt: Am Ende des Tages wären in seiner Kasse 38 € mehr enthalten.


In den kommenden Monaten will Körbel deshalb gemeinsam mit seinem Berater die Fütterung der Sauen und Ferkel genauer durchleuchten und Schwachstellen abstellen.

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