Die aktuelle Preiskrise trifft die Schweinehalter hart. Erste Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) haben deshalb angekündigt, den Bauern finanziell entgegenzukommen. Die Rewe-Group hatte bereits Ende 2020 zugesichert, auch weiterhin einen Schweinefleischpreis zu zahlen, der dem Marktniveau vor Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland und dem damit zusammenhängenden völligen Zusammenbruch des Exportmarktes entspricht (1,47 €/kg SG). Im August erklärte das Unternehmen, dass seit September diese zusätzlichen Zahlungen noch einmal erhöht wurden. Genaue Konditionen wollte Rewe auf Nachfrage von top agrar nicht nennen.
Edeka Nord teilte seinen Geschäftspartnern mit, dass man den Gutfleisch-Mästern einen Aufschlag von 10 Cent zahlen wolle, wenn die Schweinefleischnotierung unter 1,30 € pro kg Schlachtgewicht (SG) abrutscht. Oberhalb dieser Notierung stockt das Unternehmen auf 1,40 € pro kg SG auf, dies gilt auch für die Gutfleisch-Mäster von Edeka Süd.
Das Unternehmen Kaufland hat eine Mindestnotierung für Schweinefleisch aus Haltungsform Stufe 2 eingeführt. Lieferanten sollen dabei dauerhaft eine Notierung von mindestens 1,40 € pro kg SG erhalten.
Zuletzt verkündete Aldi Anfang September, dass der Discounter die Neuausschreibungen für Schweinefleischartikel vorerst aussetze. Nach Aussagen des Unternehmens liege die Vergütung der Schweinefleischlieferanten dadurch etwa 15 bis 20% über der aktuellen Notierung. Denn auch Aldi orientiere sich derzeit bei den Einkaufspreisen für Schweinefleisch an einem Preisniveau vor dem Ausbruch der ASP in Deutschland.
top agrar meint: Es ist löblich, dass der LEH den Schweinebauern in der derzeitigen Krise finanziell unter die Arme greifen will. Aber wer garantiert, dass die Boni auch tatsächlich bei den Mästern oder gar den Ferkelerzeugern ankommen? Letztlich entsprechen auch 1,40 €/kg SG nur dem berühmten Tropfen auf dem heißen Stein. Die Schweinehalter benötigen langfristige und flächendeckend auskömmliche Marktpreise. Vertragliche Vereinbarungen müssen die Verteilung der Zuschläge auf Mäster und Ferkelerzeuger fair regeln. Denn die Sauenhalter gehen derzeit noch vollkommen leer aus!
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Die aktuelle Preiskrise trifft die Schweinehalter hart. Erste Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) haben deshalb angekündigt, den Bauern finanziell entgegenzukommen. Die Rewe-Group hatte bereits Ende 2020 zugesichert, auch weiterhin einen Schweinefleischpreis zu zahlen, der dem Marktniveau vor Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland und dem damit zusammenhängenden völligen Zusammenbruch des Exportmarktes entspricht (1,47 €/kg SG). Im August erklärte das Unternehmen, dass seit September diese zusätzlichen Zahlungen noch einmal erhöht wurden. Genaue Konditionen wollte Rewe auf Nachfrage von top agrar nicht nennen.
Edeka Nord teilte seinen Geschäftspartnern mit, dass man den Gutfleisch-Mästern einen Aufschlag von 10 Cent zahlen wolle, wenn die Schweinefleischnotierung unter 1,30 € pro kg Schlachtgewicht (SG) abrutscht. Oberhalb dieser Notierung stockt das Unternehmen auf 1,40 € pro kg SG auf, dies gilt auch für die Gutfleisch-Mäster von Edeka Süd.
Das Unternehmen Kaufland hat eine Mindestnotierung für Schweinefleisch aus Haltungsform Stufe 2 eingeführt. Lieferanten sollen dabei dauerhaft eine Notierung von mindestens 1,40 € pro kg SG erhalten.
Zuletzt verkündete Aldi Anfang September, dass der Discounter die Neuausschreibungen für Schweinefleischartikel vorerst aussetze. Nach Aussagen des Unternehmens liege die Vergütung der Schweinefleischlieferanten dadurch etwa 15 bis 20% über der aktuellen Notierung. Denn auch Aldi orientiere sich derzeit bei den Einkaufspreisen für Schweinefleisch an einem Preisniveau vor dem Ausbruch der ASP in Deutschland.
top agrar meint: Es ist löblich, dass der LEH den Schweinebauern in der derzeitigen Krise finanziell unter die Arme greifen will. Aber wer garantiert, dass die Boni auch tatsächlich bei den Mästern oder gar den Ferkelerzeugern ankommen? Letztlich entsprechen auch 1,40 €/kg SG nur dem berühmten Tropfen auf dem heißen Stein. Die Schweinehalter benötigen langfristige und flächendeckend auskömmliche Marktpreise. Vertragliche Vereinbarungen müssen die Verteilung der Zuschläge auf Mäster und Ferkelerzeuger fair regeln. Denn die Sauenhalter gehen derzeit noch vollkommen leer aus!