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Interview

Bisher etwa 25 Acro-Fälle im Nordwesten

Lesezeit: 3 Minuten

Wann wurde der Acro-Stamm des PRRS-Virus zum ersten Mal in Nord-westdeutschland nachgewiesen?


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Hennig-Pauka: Ende 2015 und Anfang 2016 hatten wir in Nordwestdeutschland die ersten akuten PRRS-Ausbrüche, bei denen der Acro-Stamm nachgewiesen wurde. Das war rund neun Monate, nachdem der Virusstamm zum ersten Mal in Österreich in Erscheinung trat. Bis zum heutigen sind mir etwa 25 Ausbrüche des Acro-Stammes in Norddwesteutschland bekannt.


Wie äußern sich die Infektionen mit dem Acro-Stamm? Gibt es Unterschiede zu bisherigen PRRS-Ausbrüchen?


Hennig-Pauka: In vielen Fällen begann es zunächst wie bei einer akuten Influenza-Infektion mit hohem Fieber und Fressunlust bei den Sauen. Es kommt bis heute zu Früh- und Totgeburten, vor allem aber werden lebensschwache Ferkel geboren. Darüber hinaus habe ich aber auch von Fällen gehört, bei denen die Infektion mit dem Acro-Stamm zu Atemwegsproblemen und starkem Kümmern im Flatdeck geführt hat. Insgesamt sind die klinischen Symptome ungewöhnlich heftig.


Durch welche Maßnahmen haben die betroffenen Betriebe das PRRSV-Problem wieder in den Griff bekommen?


Hennig-Pauka: Wie bei früheren PRRSV-Infektionen ist es eine Kombination verschiedener Maßnahmen. Dazu gehört z.B., dass die interne Biosicherheit optimiert wird. Es ist wichtig, die verschiedenen Altersgruppen im Betrieb sorgfältig voneinander zu trennen, um die Virus-Zirkulation zu stoppen. Und das Ganze muss mit einem straff organisierten Impfregime kombiniert werden. Wichtig ist, alle Sauen im Betrieb im Rahmen einer Bestandsimpfung zeitgleich zu impfen. Einige Betriebe impfen darüber hinaus auch die Ferkel gegen PRRS. Es gehört immer beides zusammen: Impfen und die Verbesserung der Betriebshygiene.


Schützen die zurzeit verfügbaren Impfstoffe auch vor dem neuen Acro-Stamm des PRRS-Virus ausreichend?


Hennig-Pauka: Wir konnten bisher keine Unterschiede zwischen den Impfstoffen beobachten. Wobei keine der derzeit verfügbaren Vakzinen die Infektion mit dem PRRS-Virus verhindern kann. Die Impfung trägt dazu bei, die Immunität gegenüber PRRSV möglichst einheitlich sicherzustellen, sodass in der Regel eine Besserung der klinischen Symptome und eine geringere Virusausscheidung durch infizierte Tiere zu erwarten sind. Wichtiger als die Wahl des Impfstoffes scheint das richtige Impfkonzept zu sein. Es muss eine Bestandsimpfung durchgeführt werden, damit in der Herde keine Impflücken entstehen können. Und die Impfmaßnahmen müssen durch Hygienemaßnahmen begleitet werden.


Hat sich das PRRS-Geschehen inzwischen wieder beruhigt?


Hennig-Pauka: PRRS ist und bleibt ein Dauer-thema für Schweinehalter und Tierärzte – nicht nur bei uns. Die enorme Wandlungsfähigkeit des Virus führt dazu, dass immer wieder neue Varianten entstehen und in den Bestand eingebracht werden. Zudem stellen Tiere, die zugekauft werden, ebenso wie kontaminierte Transportfahrzeuge ein großes Infektions-risiko dar. Darüber hinaus beobachten wir immer wieder, dass viele Betriebsleiter beim Einhalten der Biosicherheitsmaßnahmen wieder nachlässiger werden, sobald die PRRSV-Probleme wieder etwas nachlassen. -lh-


Dr. Isabel Hennig-Pauka, Leiterin der Außenstelle für Epidemiologie der TiHo Hannover in Bakum.

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